von Harald Schweim
Der folgende Auszug aus einem Buch beschreibt eine Taktik, die Wilderer in Kamerun anwenden, um an Wildfleisch zu gelangen: Wilderer wenden eine besonders brutale Methode an, um ihre Beute zu töten:
»In der Trockenzeit schütten sie Gift* in die Wasserlöcher. Anschließend begeben sie sich in Lager, die etwa 300 bis 450 Meter entfernt liegen, und warten dort. Sie gießen das Gift fast immer gegen Mitternacht hinein, um sicherzustellen, dass sie die meisten Tiere töten, da die meisten Wildtiere frühmorgens zum Wasser kommen. Das Buch beschreibt weiter, wie stark diese Gifte oft sind, sodass die Tiere buchstäblich direkt neben dem Wasserloch sterben und die Wilderer nach ein paar Stunden nur noch vorbeikommen und die Kadaver einsammeln müssen. Ich habe gehört, dass Wilderer diese Methode gelegentlich anwenden, um Elefanten wegen ihrer Stoßzähne zu töten, aber die im obigen Abschnitt beschriebenen Wilderer töteten wegen des Wildfleischs. Ja, sie vergiften Tiere und verkaufen dann deren Fleisch als Nahrungsquelle an andere. Nur ein bitterarmer und am Verhungern befindlicher Mensch würde überhaupt in Erwägung ziehen, solches Fleisch zu essen, und die Tatsache, dass diese Wilderer – trotz des Wissens um das Risiko – einen willigen Strom an Kunden haben, sagt alles über die verzweifelte Lage der Menschen aus. Wie kann man dieses Verhalten überhaupt eindämmen? Es ist nicht so einfach, alle Wilderer zu verhaften oder gar zu verurteilen (vorausgesetzt, sie könnten überhaupt gefasst werden). Selbst wenn es gelänge, jeden einzelnen von ihnen irgendwie zu beseitigen, würde dort innerhalb weniger Wochen wieder eine ganz neue Gruppe entstehen, wenn nicht weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Toleranz der Einheimischen gegenüber diesem Verhalten einzudämmen. Weltweit wird der Schutz bedrohter Wildnisgebiete durch die Unterstützung einer unerwarteten Aktivität weiter ausgebaut: Die Trophäenjagd. In diesem Buch nimmt der Outdoor-Autor und Wissenschaftler Mike Arnold die Leser mit auf eine Reise um die Welt und durchstreift weite Wildnisgebiete in den USA und Kanada, Coutadas und Schutzgebiete in Afrika, Regenwälder in Mittelamerika und Wildgebiete in Europa. Er begegnet Spitzenprädatoren, exotischen Vögeln und Wildtieren aller Art, von denen viele heute an Orten gedeihen, die vor nicht allzu langer Zeit noch wildlebend waren. Im Hintergrund stehen die Menschen, denen Arnold begegnet, und die unterschiedlichen Methoden, mit denen sie das Land, das ihnen anvertraut ist, bewirtschaften. Ob durch Stammesverwaltung, gemeinschaftliche Eigentumstraditionen, private Jagdkonzessionen oder landwirtschaftsähnliche Techniken – alle Wildnisgebiete, die Arnold besucht, haben eines gemeinsam: Sie verdanken ihre Existenz der Finanzierung durch streng regulierte Trophäenjagd. Für jeden, der die Natur liebt – ob Jäger oder nicht – ist die Lehre aus Arnolds Abenteuern eindeutig: Jäger und das Geld, das sie in ihre Leidenschaft investieren, sind der Treibstoff für die größten Erfolgsgeschichten im Naturschutz der Welt.«
Der Autor Mike Arnold erzählt in seinem brandneuen Buch Geschichten aus revitalisierten Ökosystemen weltweit und wie die Trophäenjagd sie unterstützt und die Geschichte eines Jagdausrüsters in dieser Gegend und wie dessen Bemühungen, Vertrauen bei der lokalen Bevölkerung aufzubauen und sie zum Schutz der Tierwelt zu motivieren, Früchte tragen. Obwohl die umgebende Landschaft stark an die Mondoberfläche erinnert, gibt es in den Gebieten, in denen der Jagdausrüster tätig ist, nur noch sehr wenig Wilderei, und die Wildbestände gedeihen infolgedessen.
* Dabei kommen Zyanid (Kaliumcyanid) in Wasserlöchern, tränken Früchte oder versetzen Salzlecksteine damit (Zieltiere vor allem Elefanten wg. der Stoßzähne) zum Einsatz, Furadan® (Carbofuran, hoch wirksames Pestizid) in Fleisch, (Zieltiere vor allem Löwen, Leoparden, kollateral alle Fleischfresser und -vögel) und traditionelle Pflanzenextrakte (Strophantin). Alle drei Gifte machen das Fleisch für Menschen giftig bis tödlich und sind in Afrika legal bis leicht zu beschaffen. Zyanide und Carbofuran sind durch Kochen nicht (sicher) zu zerstören, Strophantin wird nur teilweise (und nicht sicher) zerstört. Braten über Feuer ist noch unsicherer.
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Pressestimmen
Ein spannendes neues Buch … eine einfache Botschaft: Jäger sind die Anführer der Naturschutzbemühungen.
― Mark Haldane, Jäger und Naturschützer
Ein Buch, das jeder lesen sollte, der die Natur liebt!
― Larry Weishuhn, Wildtierbiologe, Autor, TV- & Podcast-Moderator, Naturschützer
Tolles Buch! Unverzichtbare Lektüre für alle Naturliebhaber.
― Shelby Labutte, Naturschutzanwältin, Lehrerin und Enthusiastin
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Mike Arnold

Mike Arnold ist seit jeher Jäger – das Jagdhorn ertönte früh in seinem Leben. Bereits im Alter von fünf Jahren verbrachte er jedes Jahr mehrere Monate mit der Jagd: zunächst auf Wachteln und Kaninchen hinter dem Haus seiner Eltern, später auf Kudus und Leoparden in Afrika sowie auf Spießhirsche in Mexiko.
Im Laufe seiner Laufbahn veröffentlichte Mike Hunderte Artikel in renommierten Outdoor-Magazinen wie Sports Afield, Game Trails, Hunter’s Horn, Safari Magazine und der African Hunting Gazette. Darüber hinaus hielt er zwei TEDx-Vorträge über den Beitrag der Trophäenjagd zum Naturschutz.
Sein Buch BRINGING BACK THE LIONS: Internationale Jäger, lokale Stammesangehörige und die wundersame Rettung eines dem Untergang geweihten Ökosystems in Mosambik erschien im Juli 2022.
Neben seiner Leidenschaft für die Jagd und den Naturschutz gilt Mikes Interesse der Wissenschaft. Er ist angesehener Forschungsprofessor und Leiter der Abteilung für Genetik an der University of Georgia. Seine Arbeiten in der Naturschutzbiologie wurden in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Zudem ist er Autor von vier wissenschaftlichen Büchern. Medien wie Science Magazine, The New York Times, National Public Radio und CNN luden ihn wiederholt zu Interviews über seine Forschung ein.
Mike lebt mit seiner Frau Frances in Georgia. Ihre Katze, die sie 16 Jahre lang begleitete, ist verstorben – ein neues Haustier planen sie nicht.
https://www.genetics.uga.edu/directory/people/michael-arnold
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Harald Schweim

Seit früher Jugend rund um die Jagd vielseitig interessiert. Musiker, Seemann, Hundeführer, Jäger und Pharmazieprofessor.
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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es eine Facebook-Gruppe sowie Becher aus Porzellan und Emaille. Kontaktmail für Anfragen siehe Impressum. Die Hemingway-Buchstütze findet Ihr hier.

Titel: Bringing Back the Wild: Stories from Revitalized Ecosystems Around the World and How Sport Hunting Supports Them (English Edition)
Autor: Mike Arnold
Herausgeber: Amazon.de: Kindle-Shop
Verlagslink: https://www.amazon.ca/Bringing-Back-Wild-Revitalized-Ecosystems/dp/B0FF4NM15V
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