Magnus Nilsson errang mit seinem nordschwedischen Restaurant Fäviken nicht nur zwei Michelin-Sterne, sondern auch Kultstatus. Sein neues Buch Nordic ist nicht so sehr ein Buch über seine eigene Küche, sondern vielmehr eine große kulinarische Bestandsaufnahme Skandinaviens.
Dieses Frikadellen-Rezept des schwedischen Kapitäns Lindström (* 1831; † 1910) hat sich seit dem Mai 1862, aus dem Hotel Witt in Kalmar, durch ganz Skandinavien verbreitet.
155 Jahre später landete es bei Barti Slartfaß im Landkreis Lippe. Barti ist nicht nur ein großer Gourmet und Hobbykoch, sondern auch durch eine ganz unwahrscheinliche Kette von Zufällen mit Slartibartfass, dem Planetenarchitekten aus Per Anhalter durch die Galaxis verwandt.
von Slarti Bartfaß
Schon zum zweiten Mal nun gelang es dem Krautjunker mich dazu zu bringen ein Rezept nachzukochen, ganz ohne Extravaganzen oder Eskapaden. Frikadellen. Nicht Burger sondern Frikadellen darf ich machen.
Ein wenig zum Variieren gezwungen. Ich hatte noch Hack vom Lamm im Froster, dass sehr viel Fett hat, so dass ich auf die Sahne verzichtet habe, da diese sicherlich zu viel des Guten gewesen wäre. Gebraten habe ich in Butterschmalz statt Butter. Ansonsten habe ich mich peinlich genau ans Rezept gehalten. Das Ergebnis könnt ihr auf dem Bild sehen. Wer es schafft Muttis Frikadellen zu braten und sie nicht aus Elses Futterkrippe holen muss, ist mit dem Rezept sicherlich nicht überfordert und auch sonst ist es eher von der Schwierigkeit im Einsteigerbereich anzusiedeln. Zu den Frikadellen an sich bleibt zu sagen, dass es eine ganz interessante Variante ist. Die Rote Beete und der Einlegesud geben den Fleischklopsen eine süßlich erdige Note die mir sehr gut gefällt. Der Sud bringt zudem noch zusätzliche Feuchtigkeit, so dass im Zusammenspiel mit der zerdrückten Kartoffel auch am nächsten Tag noch ein herrlicher saftiger Fleischballen wartet. Ich werde das Rezept auf jeden Fall in mein Büchlein schreiben und sicherlich nochmal machen, vielleicht auch leicht abgewandelt als Burger.
von Magnus Nilsson
Frikadellen à la Kapitän Lindström
Bøf lindstrøm (Dänemark)
Biff à la Lindström / Lindströmmare (Schweden)
Diese angeblich durch Kapitän Henrik Lindström 1862 von Russland nach Schweden importierte Frikadelle mit Zwiebel, Roter Bete und Kapern ist ein beliebtes Mittagessen.
Sie wird meist mit Pellkartoffeln oder Kartoffelpüree und Brauner Sauce serviert. Ich mag mein biff à la Lindström am liebsten mit einem Spiegelei. Das ist für mich kein Klassiker, aber auch kein Exot.
Ich mag zum lindströmmare auch gerne ein paar Salzgurken und ich habe schon Rezepte gefunden, bei denen Leute die Gurken mit in den Fleischteig geben.
Zubereitung: 30 Minuten
Rezept für 4 Personen
600 g mageres Rinderhack
4 Eigelb
100 g Sahne
1 große gekochte Kartoffel, abgekühlt,
geschält und fein gewürfelt
1 große Eingelegte Rote Bete (Seite 660), fein
gehackt, bei Bedarf mit etwas Einlegesud
1 Zwiebel, fein gehackt
1 EL Kapern, fein gehackt
Salz und weißer Pfeffer
Butter zum Braten
Alle Zutaten mit Ausnahme der Butter in eine Rührschüssel geben und gründlich glatt kneten. Die Konsistenz mit Einlegeflüssigkeit korrigieren, wenn der Teig zu trocken wird. Mit nassen Händen zu 12 Frikadellen formen.
Die Frikadellen bei mittlerer Hitze in einer Pfanne in der Butter von beiden Seiten goldbraun braten. Sie sollten durchgegart, aber noch saftig sein und dürfen weder zu früh in die Pfanne kommen,noch zu lange braten. Sie enthalten keine Stärke, die sie bei falscher Behandlung vor dem Austrocknen bewahren könnte.
Last but not least ein Rezept des von mir sehr geschätzten Schweden Roland Magnusson, der in seiner Freizeit entweder angelt, jagt oder am Herd steht.
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Von Andal Grunert, aus der Facebook-Gruppe KRAUTJUNKER, erreichte mich dieses Bild ohne jedweden Kommentar. Bei einem bayrischen Grantler werte ich es als schweigende Zustimmung.
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Das folgende Rezept stammt nicht aus Nordic – Das Kochbuch, sondern von Roland Magnusson, einem liebenswürdigen Schweden aus der Facebook-Gruppe KRAUTJUNKER. Sofern Roland nicht arbeitet ist er anscheinend vor seiner Haustür am Jagen, Angeln oder Grillen.
Schwedische Wild-Frikadellen à la Roland Magnusson
Dieses Rezept funktioniert nicht nur für Frikadellen, sondern auch für Hamburger auf dem Grill.
Rezept für 4 Personen
500 gr Wild-Hackfleich.(meist Elch und Wildschwein)
2 Eier
1 Rote Zwiebel fein gehackt
100 ml Sahne
100 gr Roggenbrot gehackt
Salz
Schwarzer Pfeffer
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Anmerkungen
Von KRAUTJUNKER existiert eine Gruppe bei Facebook.
Titel: Nordic – Das Kochbuch
Verlag: Phaidon by Edel
Autor: Magnus Nilsson
Verlagslink: http://www.edel.com/de/buch/release/magnus-nilsson/nordic/ & https://www.prego-shop.de/magnus-nilsson-nordic-kochbuch
Buchtrailer: https://www.youtube.com/watch?v=vQ9rsSv4B_A
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Erste Beiträge aus Nordic:
https://krautjunker.com/2016/11/07/nordic
https://krautjunker.com/2016/09/23/islaendischer-verrotteter-hai-kaestur-hakarl/
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Über Magnus Nilsson: https://www.welt.de/icon/essen-und-trinken/article157959156/Bei-diesem-Sternekoch-landen-auch-Wale-im-Topf.html
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