New England Clam Chowder

Rezeptvorstellung

Die Clam Chowder, eine in den USA sehr beliebte, herzhafte Muschelsuppe, stammt aus Neuengland. Ihre Ursprünge reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Französische Fischer, die von den seinerzeit unfassbar reichen Fischgründen des westlichen Atlantiks angezogen wurden, bereiteten ihre frischen Fänge in einem großen Topf über dem Feuer zu.

Abb.: Hafen von Boston; Bildquelle: Foto von Julie Haider auf Unsplash

Clams sind die häufig an der amerikanischen Ostküste vorkommenden Venusmuscheln. Bei Ebbe kann man die Muscheln im Watt sammeln. Der Begriff Chowder wird häufig mit dem französischen Wort chaudière in Verbindung gebracht, welches Kochgeschirr oder Topf bedeutet.

Clam Chowder ist nicht nur ein leckeres Essen, sondern auch herzhaft und nahrhaft. Genau das richtige nach einem harten und gefährlichen Arbeitstag auf hoher See.

Abb.: Seemannschaft; Bildquelle: Der Sturm

Neben Venusmuscheln gehören Kartoffeln, Zwiebeln, Speck und Sahne sowie Milch zu den typischen Zutaten der Clam Chowder. Es gibt verschiedene Variationen dieser Suppe, wobei die New England Clam Chowder eine cremige Basis aufweist.

Da die New England Clam Chowder Teil der regionalen Küstenkultur Neuenglands ist, begegnet sie uns in verschiedenen Büchern und Filmen, beginnend mit Herman Melvilles großem amerikanischen Roman Moby Dick.

Abb.: Moby Dick

»Oh, liebe Freunde, hört mir zu. Sie bestand aus kleinen, saftigen Muscheln, kaum größer als Haselnüsse, gemischt mit zerstoßenen Schiffszwieback und gesalzenem Schweinefleisch, das in kleine Flocken geschnitten wurde! Das Ganze wurde mit Butter angereichert und reichlich mit Pfeffer und Salz gewürzt.»

Auch in Filmen wie Der Sturm, Der weiße Hai oder Selbst ist die Braut sehen wir sie.

Abb.: Verständlich, dass man eine gute Suppe braucht, um solche Tage durchzustehen; Bildquelle: Szenenfoto aus Der weiße Hai.

Um in die rechte Stimmung für dieses amerikanisch-französische Seemannsessen zu kommen, empfehle ich vor der Zubereitung ein bretonisches Shirt anzuziehen und mindestens ein großes Glas Pernod zu trinken. Je nach Stimmung kann man dazu La Mer von Charles Trenet oder den Soundtrack von Der weiße Hai abspielen.

Zutaten:
500 g Venusmuscheln
500 g Kartoffeln, mehlig kochend
1 Zwiebel
150 ml Weißwein
75 g durchwachsener Räucherspeck
2 EL Butter
2 EL Weizenmehl (Typ 405)
350 ml Milch
200 ml Schlagsahne
250 g Mais
½ Bio-Zitrone, davon Saft und Abrieb
4 Stängel glatte Petersilie
1 Msp. Piment, gemahlen
Salz
Weißer Pfeffer aus der Mühle
Baguette oder Toastbrot

Abb.: Mise en place sans lait; Bildquelle: KRAUTJUNKER

Zubereitung:
Die Muscheln unter kaltem Wasser gründlich waschen und ggfs. bürsten.  Bereits offene Muscheln entsorgen. Nun die Venusmuscheln mit 200 ml Wasser und 150 ml Weißwein in einem geschlossenen Topf 4 bis 5 Minute3n kochen. Den Topf mehrmals rütteln oder die Muscheln umrühren.

Den Muschelsud durch ein feines Sieb gießen. Die nicht geöffneten Muscheln wegwerfen. Die Muscheln beiseitestellen.

Die Kartoffeln schälen und klein würfeln. Anschießend 15 Minuten in Salzwasser kochen.

Die Zwiebel schälen und fein hacken. Den Räucherspeck in kleine Stücke schneiden. Alles in einem feuerfesten Topf in heißer Butter anbraten. Nun das Mehl einstreuen und mit einem Schneebesen verrühren. Noch ein wenig schwitzen lassen, damit das Mehl quellen kann. Jetzt die Milch langsam in dünnem Strahl dazugeben und die ganze Zeit über gut rühren. Jetzt den Muschelsud hinzufügen.

Die Kartoffeln sollten jetzt fertig sein. Abgießen und die eine Hälfte zerstampfen. Kartoffelbrei und Kartoffelwürfel mit Maiskörnern und Muscheln in die Suppe rühren.

Die Sahne einrühren und mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken. Aufkochen und ca. 5 Minuten leise köcheln lassen.

Etwa 2 Esslöffel Zitronenabrieb herstellen und zusammen mit dem Saft der halben Zitrone in die Suppe geben.

Petersilie waschen und grob hacken.

Die Clam Chowder auf Schüsseln verteilen und mit der gehackten Petersilie garniert servieren. Dazu Baguette, getoastetes Weißbrot oder auch frisches Landbrot servieren.

Abb.: Gutes Essen schlecht fotografiert; Bildquelle: KRAUTJUNKER

KRAUTJUNKER-Kommentar: Da ich es nicht so mit Multitasking habe, erledige ich die Arbeitsschritte, die man vorher machen kann, wie Zitronenabrieb herstellen, Petersilie hacken, etc. immer schon vorher. Dauert zwar etwas länger, aber dafür ist das Kochen entspannter.


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Anmerkungen

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