Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte

Buchvorstellung von Thomas Thelen

Ein gedrucktes Arboretum legen der Verlag DK und das Autorenteam (Michael Scott, Dr. Ross Bayton, Andrew Mikolajski und Keith Rushforth) mit dem Titel vor.

[Wikipedia erklärt uns: Ein Arboretum (lat. Nebenform zu arbustum hier speziell im Sinne von ‚Baumpflanzung‘; von arbor ‚Baum‘) ist eine Sammlung (nicht in Pflanzgefäßen wachsender) verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze; dies kann beispielsweise ein botanischer Garten sein, in dem hauptsächlich Bäume und Sträucher angepflanzt werden.

*Abb.: Arboretum Trsteno; Bildquelle: Wikipedia*

Man spricht von einem Fruticetum, wenn nur Sträucher angepflanzt werden. Werden in einem Arboretum nur Nadelgehölze angepflanzt, nennt man es Pinetum. In russischsprachigen Gebieten wird statt „Arboretum“ der Begriff Dendrarium (von altgriechisch δένδρον déndron, deutsch ‚Baum‘) verwendet. Eine Orangerie beherbergt im Winter frostempfindliche Baumarten, die in Gefäßen gepflanzt werden, um transportabel zu sein. Der Begriff wurde zum ersten Mal von John Claudius Loudon im Jahr 1838 in einem Buch über Bäume verwendet.]

Ein bedeutendes, an raren, auch ausländischen Bäumen reiches – heute untergegangenes – Arboretum zu Studienzwecken schuf bald darauf in Deutschland Eduard Petzold als Parkdirektor des Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau in Muskau (vgl. seine Schrift Arboretum Muscaviense).

Weil DK als internationale Verlagsgruppe außerordentlich erfolgreich Bücher für den Weltmarkt produziert, sind viele der im Buch vorgestellten Bäume aus euro-zentristischer Sicht „exotisch“, weil sie eher in Asien, Afrika oder den „Amerikas“ vorkommen. So könnte der eine oder andere Leser bemängeln, dass seltener vorkommende europäische Arten im Buch nicht zu finden sind. Aber man kann eine Baum-Weltreise per Daumenkino machen! Ein inspirierendes Coffee-Table-Buch bester britischer Tradition (auch wenn es dann aj eigentlich Tea-Table-Book heißen müsste, oder?).

*Abb.: Blick ins Buch; Bildquelle: Dorling Kindersley Verlag*

Nach einem kurzen Kapitel Welt der Bäume werden 17 Nadel- und 63 Laubbäume porträtiert, zumeist auf zwei Doppelseiten pro Baumart. Es gibt eine Vielzahl von Abbildungen – Fotos, Illustrationen, Karten und grafisch aufbereiteten Infokästen. Dem Autorenteam um den Biologen Michael Scott ist eine wahrlich beeindruckende Übersicht über die globale Vielfalt unterschiedlicher Baumarten gelungen.

Das Buchportal ISBN.de informiert mich im Ende 2024 darüber, dass dort 3.334 Publikationen mit dem Titel Bäume verzeichnet sind, 6.618 mit dem Titel Baum und 12.096 mit dem Titel Wald.

Als Ergänzung zum schönen Band Bäume. Eine Natur- und Kulturgeschichte kann ich meine hoch-selektive Baum-Bücher-Handbibliothek (Angeber!) (ohne die Wald-Bücher, ohne die Schreinerei-Bücher) (Angeber!) anempfehlen. Gerne liefere ich auch weitere Kurzbesprechungen zu den hier genannten Titeln, so von den Lesern @ KrautJunker gewünscht.

Ein Baum aus der Göhrde. Eine Eiche. Drei Jahre. Dreißig Menschen.
Torben Halbe. Das wahre Leben der Bäume. Ein Buch gegen eingebildeten Umweltschutz.
Peter Wohlleben. Das geheime Leben der Bäume. Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt.
Nina MacLaughlin. Der Duft von Kiefernholz. Vom unglaublichen Glück, etwas mit eigenen Händen zu schaffen.
David G. Haskell. Der Gesang der Bäume. Die verborgenen Netzwerke der Natur.
Robert Penn. Der Mann, der einen Baum fällte und alles über Holz lernte.
Erwin Thoma. Die geheime Sprache der Bäume und wie die Wissenschaft sie entschlüsselt.
Sumana Roy. Wie ich ein Baum wurde.
Zora del Buono. Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen.
David Suzuki & Wayne Grady. Der Baum. Eine Biografie.
Hugh Johnson (ja, DER Hugh Johnson!). Bäume. Die Wald- und Gartenbäume der Welt.
Andreas Duhme & Sonja Senge. HolzWerken. Die Baumportraits. 55 Werkstatthölzer – von Apfelbaum bis Zirbelkiefer.
Suzanne Simard. Die Weisheit der Wälder. Auf der Suche nach dem Mutterbaum.

Zum Glück habe ich mit dem Forstlichen Arboretum Lilienthal ein wundervolles Kleinod der Baumkultur nur ein paar Hundert Meter vom Schreibtisch entfernt à https://kaiserstuhl.net/sw/liliental.htm vor der Haustür. Ich muss bloß den Hügel durch ein paar Rebflächen hoch und nach 15 Minuten stehe ich inmitten unterschiedlichster Baumgruppen aus aller Herren Länder – und kann das Privileg genießen, hier einige der im Buch porträtierten Arten in freier, wenn auch gestalteter Natur betrachten zu können.

Das werde ich nun tun und schließe daher diese Kurzbesprechung und freue mich auf die Mammutbäume sowie den Birkenwald im Liliental.

Aktuell: à Die „Vierte Bundeswaldinventur“ hier zum Download: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/vierte-bundeswaldinventur.pdf?__blob=publicationFile&v=5

Raumforschung aus nachhaltigen Materialien: Erster Holzsatellit wird im Weltraum erprobt

Japanische Forscher haben den weltweit ersten Satelliten aus Holz gebaut, er ist nun mit einer SpaceX-Mission ins All gestartet. Er soll erst der Anfang sein: Die Japaner stellen sich gar Holzhäuser auf dem Mond vor.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/lignosat-erster-holzsatellit-wird-im-weltraum-erprobt-a-be4f3044-44bc-4fe0-99c1-12b5f8acd9ef

Und weil es ja so modern ist, hier eine Besprechung, die mir die sehr empfehlenswerte KI Perpelxity (im Modus „Tiefe Forschung“) geliefert hat.

DK Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte: Eine umfassende literarische Erkundung

Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte ist eine visuell beeindruckende und informationsreiche Publikation des DK Verlags Dorling Kindersley, die den Lesern eine beispiellose Erkundung der Welt der Bäume bietet. Das im August 2022 veröffentlichte, umfassende 320-seitige Hardcover-Buch verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit Kulturgeschichte und enthält über 900 fesselnde Fotografien und Illustrationen, die Naturliebhabern einen neuen Blick auf Bäume ermöglichen. Das gemeinsame Werk der Autoren Michael Scott, Dr. Ross Bayton, Andrew Mikolajski und Keith Rushforth präsentiert nicht nur detaillierte botanische Informationen, sondern befasst sich auch mit der tiefgreifenden Beziehung zwischen Bäumen und menschlicher Zivilisation im Laufe der Geschichte, was es zu einer bemerkenswerten Ressource für Baumenthusiasten und Gelegenheitsleser gleichermaßen macht.

Publikationsdetails und physische Merkmale

Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte wurde am 23. August 2022 vom DK Verlag Dorling Kindersley veröffentlicht, wie aus mehreren Quellen hervorgeht. Dieses umfangreiche Werk umfasst 320 Seiten mit über 900 Farbfotografien und Illustrationen, die Bäume in beispielloser Detailtreue zeigen. Das Buch ist als gebundene Ausgabe mit den Maßen von etwa 28,6 x 24,1 x 2,6 cm erhältlich und wiegt ungefähr 1739 Gramm, was es zu einem substanziellen Coffee-Table-Buch macht. Die deutsche Übersetzung wurde von Agnes Pahler fachkundig durchgeführt und bringt diesen Wissensschatz dem deutschsprachigen Publikum näher. Die ISBN dieser Publikation lautet 978-3-8310-4541-9, und der Verkaufspreis liegt bei 34,95 € in Deutschland und 36,00 € in Österreich.

Inhaltsstruktur und Besonderheiten

Das Buch zeichnet sich durch seine akribische Organisation und umfassende Herangehensweise an das Thema aus. Es präsentiert 80 detaillierte Porträts einzelner Baumarten, von Ahorn über Rotbuche bis hin zur Zypresse. Jedes Porträt untersucht die einzigartigen Merkmale, Lebensräume und die Bedeutung des vorgestellten Baumes und schafft so eine enzyklopädische Ressource für die Baumbestimmung und -würdigung. Die Autoren haben sorgfältig eine Erzählung gestaltet, die wissenschaftliche Fakten mit kulturellem Kontext verwebt und sowohl die biologische Natur der Bäume als auch ihren tiefgreifenden Einfluss auf menschliche Gesellschaften im Laufe der Geschichte untersucht.

Wissenschaftlicher Inhalt und ökologische Bedeutung

„Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte“ bietet den Lesern tiefe Einblicke in die wissenschaftlichen Aspekte von Bäumen, einschließlich detaillierter Untersuchungen zur Baumanatomie und zum Verhalten. Das Buch erklärt minutiös, wie Bäume als lebende Organismen funktionieren, die unseren Planeten seit der Antike bewohnen. Durch verständliche Sprache, gepaart mit erhellenden Visualisierungen, gewinnen die Leser Verständnis für komplexe biologische Prozesse, die das Wachstum, die Fortpflanzung und das Überleben von Bäumen steuern. Die Autoren erforschen verschiedene Baumfamilien, darunter sowohl Angiospermen (Blütenpflanzen) als auch Gymnospermen (Nadelbäume und verwandte Gruppen), und bieten einen umfassenden Überblick über die botanische Vielfalt in der Baumwelt.

Aktuelle Umweltthemen

Das Buch scheut sich nicht, aktuelle Umweltprobleme anzusprechen, insbesondere wird die entscheidende Rolle hervorgehoben, die Wälder bei der Eindämmung des Klimawandels spielen. Dieser zeitgemäße Fokus macht die Publikation nicht nur zu einer Feier der Schönheit und historischen Bedeutung von Bäumen, sondern auch zu einem wichtigen Beitrag zum zeitgenössischen ökologischen Diskurs. Die Autoren erklären, wie Wälder als Kohlenstoffsenken und Lebensraumgeber fungieren und betonen ihre Bedeutung für die Erhaltung der globalen Biodiversität und klimatischen Stabilität. Indem es historisches Wissen mit heutigen Umweltherausforderungen verbindet, schafft das Buch eine überzeugende Erzählung über die anhaltende Relevanz von Bäumen für das menschliche Überleben und die planetarische Gesundheit.

Kulturgeschichte und menschliche Verbindungen

Eines der markantesten Merkmale des Buches ist die Erforschung der tiefgreifenden Beziehung zwischen Menschen und Bäumen im Laufe der Geschichte. Die Autoren untersuchen, wie Bäume die menschliche Zivilisation geprägt haben, indem sie Ressourcen für Bauen, Brennstoff, Medizin und Inspiration für unzählige Generationen bereitstellten. Das Buch behandelt faszinierende Berichte über alte Eichen und riesige Sequoias, Bäume, die Jahrhunderte menschlicher Geschichte miterlebt haben und zu lebenden Denkmälern geworden sind. Durch diese Erzählungen gewinnen die Leser Wertschätzung für die Langlebigkeit von Bäumen und ihre stille Präsenz während der menschlichen kulturellen Evolution.

Mythologie und Folklore

Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte widmet den Legenden, Mythen und Folklore, die mit Bäumen und ihrem Holz in verschiedenen Kulturen verbunden sind, erhebliche Aufmerksamkeit. Dieser Aspekt des Buches zeigt, wie tief Bäume das menschliche Bewusstsein und spirituelle Überzeugungen durchdrungen haben. Von heiligen Hainen bis hin zu symbolischen Bäumen in Weltreligionen untersuchen die Autoren, wie verschiedene Kulturen Bäume im Laufe der Geschichte verehrt, gefürchtet und gefeiert haben. Diese kulturelle Kontextualisierung verleiht den botanischen Informationen Tiefe und schafft ein multidimensionales Porträt jeder vorgestellten Baumart, das sowohl wissenschaftliche Fakten als auch kulturelle Bedeutung umfasst.

Visuelle Präsentation und künstlerische Elemente

Die visuellen Komponenten von Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte verdienen besondere Erwähnung, da sie die Publikation über ein bloßes Nachschlagewerk hinaus zu einer künstlerischen Feier der Bäume erheben. Mit über 900 Farbfotografien und Illustrationen präsentiert das Buch Bäume in verschiedenen Kontexten – von detaillierten Nahaufnahmen von Blättern, Rinde und Blüten bis hin zu weitläufigen Landschaften mit ikonischen Baumexemplaren. Darüber hinaus enthält das Buch Reproduktionen bedeutender Kunstwerke, die Bäume darstellen, was ihre Bedeutung als künstlerische Motive in der menschlichen Kreativgeschichte demonstriert. Diese Integration von wissenschaftlicher Illustration, Naturfotografie und bildender Kunst schafft eine visuell kohärente Erzählung, die sowohl den Intellekt als auch das ästhetische Empfinden anspricht.

Kritische Rezeption und Rezensionen

Seit seiner Veröffentlichung hat Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte positive Rezensionen von verschiedenen Publikationen erhalten. Die Februar-Ausgabe 2023 von „Garten und Wohnen“ lobte das Buch mit den Worten: „Wer den Wald mag, wird an diesem Buch große Freude haben. Wie bei einem Spaziergang durch die Natur tauchen die Leser ein in die faszinierende Vielfalt der Pflanzen“. Ähnlich hob der „Trierische Volksfreund“ die visuelle Attraktivität und den umfassenden Charakter des Buches hervor und schrieb: „Mit seinen beeindruckenden Bildern und der Fülle an Informationen ist es eine Liebeserklärung an die Welt der Bäume“. Diese Rezensionen unterstreichen den Erfolg des Buches, seinen doppelten Zweck zu erfüllen: Leser durch seine Feier der Baumwelt zu informieren und zu inspirieren.

Zugänglichkeit und Lesererfahrung

Trotz seines wissenschaftlichen Inhalts präsentiert Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte Informationen in einer zugänglichen, ansprechenden Art und Weise, die Leser mit unterschiedlichem botanischen Wissensstand anspricht. Die Kombination aus fesselnden Bildern und klarem, informativem Text macht komplexe wissenschaftliche Konzepte für ein allgemeines Publikum verständlich, bietet aber dennoch ausreichend Tiefe für Leser mit spezielleren Interessen. Die Organisation des Buches ermöglicht verschiedene Leseansätze – es kann als kontinuierliche Erzählung genossen oder als Nachschlagewerk für bestimmte Baumarten konsultiert werden. Diese Flexibilität erhöht seine Nützlichkeit sowohl für das gelegentliche Durchblättern als auch für gezielte Recherchezwecke.

Fazit

Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte steht als bemerkenswerte literarische Leistung, die wissenschaftliches Wissen und kulturelle Wertschätzung von Bäumen verbindet. Durch seinen umfassenden Umfang, die atemberaubende visuelle Präsentation und den zugänglichen, aber informativen Text bietet das Buch den Lesern eine facettenreiche Erkundung von Bäumen als biologische Wunder und kulturelle Orientierungspunkte. In einer Zeit zunehmenden Umweltbewusstseins dient diese Publikation nicht nur als schönes Coffee-Table-Buch, sondern auch als zeitgemäße Erinnerung an unsere tiefen Verbindungen zur Baumwelt und unsere Verantwortung, sie für zukünftige Generationen zu bewahren. Wie von seinen Verlegern beschrieben, stellt es wahrhaftig „eine Liebeserklärung an die Welt der Bäume“ dar, die Leser einlädt, eine tiefere Wertschätzung für diese großartigen Organismen zu entwickeln, die seit Jahrtausenden unseren Planeten mit uns teilen.

Thomas Thelen

Thomas Thelen ist Deutsch-Drahthaar-Bändiger, Leihhund-Bespaßer, Fliegenfischer, Holzwerker und Genießer – und eher nebenher Unternehmensberater und Autor.
Zuhause in den südbadischen Weinbergen, hält er nicht nur nach Schwarz- und Rehwild Ausschau, sondern auch nach empfehlenswerter Lektüre und leckeren Rezepten. Wenn sie seinen Geschmackstest bestehen, werden sie hier umgehend weiterempfohlen – oder kritisch betrachtet.

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