Haukipihvit ja munakastike: Finnische Hechtfrikadellen mit Eiersauce

von Michaela Fuchs

Finnland, das geheimnisvolle Land im Nordosten Europas – hier vereinen sich die Einflüsse von Ost und West, von Küste und Tundra, Tradition und Moderne zu einer vielfältigen und faszinierenden Küche. … Die finnische Küche, geprägt von Einfachheit und der Liebe zur Natur, zeigt, wie nah das Glück oft in den einfachen Dingen liegt – vielleicht liegt genau darin das Geheimnis der glücklichsten Menschen der Welt.

In der Seenplatte, die für ihre fischreichen Gewässer bekannt ist, kommen Fischgerichte wie Kalakukko (Fisch und Fleisch in Brotteig gebacken) oder Muikut (kleine Maränen) häufig auf den Tisch. Die weiten Wälder dieser Region bieten Jägern und Sammlern eine Fülle an Wild, Beeren und Pilzen. Dank des finnischen Jedermannsrechts kann jeder in den Wäldern Beeren und Pilze sammeln.

Wie im finnischen Design gilt auch in der Küche das Prinzip: Weniger ist mehr! Unnötiger Schnickschnack wird weggelassen, und stattdessen stehen frische, natürliche Zutaten im Mittelpunkt – oft direkt aus der umliegenden Natur. Diese enge Verbindung zur Heimat macht jedes Gericht zu einem kleinen Stück Finnland.

Hecht, einer der am häufigsten gefangenen Fische in Finnland, lässt sich auf vielfältige Weise zubereiten – sei es im Ofen, als Suppe oder in Form von Frikadellen. Die Gewässer, insbesondere die Ostseeküste und die Seenplatte, bieten ideale Bedingungen für Angler. Zu den zarten Hechtgerichten passt besonders gut eine cremige Eiersauce, die ebenso köstlich zu gebratenem Fisch als auch einfach nur zu gekochten Kartoffeln serviert werden kann.

Zubereitungszeit:
ca. 1 Stunde plus 2 Stunden Ruhezeit

Zutaten für 16 Stück

Hechtfrikadellen:
500 g Hechtfilet ohne Haut
30 g Weizenmehl
1 Ei
1 TL Salz
1 Msp. weißer Pfeffer, gemahlen
100 g Kochsahne
1 EL Zitronensaft
3 EL frischer Dill (gehackt)
Butter zum Braten

Eiersauce:
5 Eier
25 g Butter
2 EL Weizenmehl
1/2 l Vollmilch
2 TL Dijonsenf
1 TL Salz

*Abb.: Hechtfrikadellen mit Eiersauce; Bildquelle: © Christian Verlag_Michaela Fuchs*

Zubereitung:
Eier für 8 Minuten hart kochen und abkühlen lassen. Hechtfilet von Gräten befreien. Den Fisch in Stücke schneiden und in einer Küchenmaschine mit Schneidmesser gleichmäßig zerkleinern.
Mehl, Ei und Gewürze hinzufügen. Bei laufender Maschine langsam die Sahne einfüllen. Zum Schluss Zitronensaft und Dill hinzufügen. Zügig arbeiten, damit die Masse nicht zu warm wird. Die Fischmischung für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Mit nassen Händen 5 Laibchen aus dem Teig formen und in Butter bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten auf beiden Seiten goldbraun braten. Die fertigen Frikadellen im Ofen warmhalten.

Butter bei schwacher Hitze in einem Topf schmelzen. Zerlassene Butter mit Mehl bestäuben und unter ständigem Rühren 2–3 Minuten anschwitzen. Dann unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen die Milch hinzufügen. Zum Kochen bringen, mit Dijonsenf abschmecken und bei schwacher Hitze etwa 5 Minuten köcheln lassen.
Die gekochten Eier schälen und in kleine Würfel schneiden. Eier zur Mehlschwitze geben und mit Salz würzen.

Hechtfrikadellen mit Eiersauce, Salzkartoffeln und Gurkensalat servieren.

Michaela Fuchs

Die studierte Kommunikationsdesignerin Michaela Fuchs, geboren 1974, wohnt in München und lebt so oft sie kann in ihrem roten Holzhäuschen im finnischen Lappland, 120 Kilometer nördlich des Polarkreises. Sie liebt Schnee, Hunde, Blaubeeren und ihr großes Vorbild ist Pippi Langstrumpf. „Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.“
Ihr Weblog ist MAHTAVA • Rezepte & Stories aus Skandinavien.

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