Buchvorstellung
Wir leben in einer Wettbewerbskultur. Das prägt unser Verhalten auf der Arbeit und auch in unseren privaten Passionen können wir uns kaum davon freimachen. Doch selbst wenn wir alle danach streben, uns an die vorderen Plätze zu kämpfen, liegt es in der Natur der Sache, dass es nur wenige große Sieger und Genies gibt, denen scheinbar mit leichter Hand alles gelingt. Sie leben dort oben, wo die Luft ganz dünn ist und verzweifeln wohl bei ihren Blicken hinab auf an eine Welt voller Narren und Dummköpfe.
Die große Masse der normalen Menschen sind wir. Hier vielleicht etwas klüger, talentierter und fleißiger, dort wieder etwas dümmer, unfähiger und fauler als andere. Mehr oder minder mühsam kämpfen wir uns voran. Böse Zungen behaupten, kreative Inkompetenz sei das Merkmal menschlichen Handelns. Nur Tiere wissen instinktiv, was wann zu tun ist und kommen so durchs Leben. Humor hilft uns, weder unsere Arbeit noch uns selbst allzu ernst zu nehmen, denn ansonsten wäre das Leben wirklich ein Jammertal. Ein Hecht hingegen muss weder Schule, Handwerk oder Hochschule absolvieren, um sich satt zu fressen und eine Partnerin zu finden. Deswegen braucht er auch keinen Humor, hat aber auch weniger zu lachen.

Die schönsten Fische, die wir nicht gefangen haben versammelt 51 Aufsätze über Misserfolge beim Angeln, die sich seit den frühesten Jugendtagen der Autoren ereigneten. Die meisten Missgeschicke geschahen an heimatlichen Gewässern, aber es gibt auch Schilderungen tragischer Fälle an exotischen Orten in Übersee, wie desaströs verlaufende teure und aufwändige Angelurlaube. Jede Geschichte wird mit zumindest einem, oft mehreren Fotos illustriert. Am Ende des Buches erläutertet ein Glossar denjenigen Fachbegriffe, die noch nicht oder erst seit kurzem angeln. Verfasst wurden die Katastrophenberichte von den bekanntesten und erfolgreichsten Anglern des deutschsprachigen Raums. Ihre Aufsätze sind daher weder schöngeistige Literatur noch Wortmusik, sondern Erlebnisberichte von Praktikern in unterschiedlicher Qualität. Die bei den vielfältigsten Angeltechniken verwendeten Ruten, Rollen, Schnüre und Köder werden oft mit Produktbezeichnungen beschrieben, was dem Leser Orientierungshilfe im Tackle-Dschungel bietet. Idiotensichere Angelmethoden gibt es ohnehin nicht, dafür sind wir Idioten zu erfinderisch.

Es ist absolut beruhigend zu lesen, dass auch die erfolgreichsten Petrijünger Rückschläge und Niederlagen einstecken müssen. Die Gründe hierfür sind so vielfältig wie das Leben selbst. Auch die besten Angler sind keine Naturbegabungen, sondern von einer so starken Passion erfüllt, dass sie viel Zeit mit dem Üben und Lernen am Wasser verbringen. Ganz nebenbei wird in Die schönsten Fische, die wir nicht gefangen haben jeder fündig, der Ausreden braucht, warum er heute mal wieder ohne Beute zurückkehrt…

Der Ostfriese Matze Koch, einer der beliebtesten Angler Deutschlands, der es zum Angeljournalisten, Produktentwickler und Autor gebracht hat, beginnt sein erstes Essay wie folgt:
»„Aus Fehlern lernt man am besten“, titelte Mercedes in der Werbung, als die neue A-Klasse damals den Elchtest nicht bestand und erfand ein System, dass Schleudern verhindern sollte. Das heute weltweit anerkannte ESP-System ging aus einem Fehler hervor. Ich habe ebenfalls nie ein Drama daraus gemacht, wenn bei meinen Filmen etwas Unvorhersehbares geschah. Es kostet mich beim Filmschnitt nur einen Mausklick und Unerwünschtes ist weg. Aber kann das im Sinne des „Ottonormalanglers sein? Erstens erkennt sich jeder wieder in den Pannen und zweitens sind es genau die, von denen ich am meisten gelernt habe.«

Von jedem verkauften Exemplar fließen 2,50 € an Projekte zur Förderung des Angelns an Schulen.
https://www.wissensschule.de/lernen-mit-allen-sinnen-in-der-praxis-angelunterricht-an-der-hauptschule-tecklenburg/
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Johannes Lohmöller

Raubfischexperte, durch Presse und Fernsehen bekannter Angellehrer und Gründer des HSTE Fishing Teams, bietet in diesem Buch gemeinsam mit Freunden einen spannenden, humorvollen und intensiven Einblick in die Welt des Fisches. Dazu gehört der offene und selbstkritische Umgang mit Misserfolgen ebenso wie die ausgelassene Freude über Glücksmomente. Diese erhalten erst durch durch die Überwindung früherer Rückschläge ihre verdiente Würdigung. Dabei werden Werte vermittelt, die weit über das Angeln hinaus gehen.
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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es eine Facebook-Gruppe sowie Becher aus Porzellan und Emaille. Kontaktmail für Anfragen siehe Impressum.

Titel: Die schönsten Fische, die wir nicht gefangen haben
Autoren: Johannes Lohmöller, Udo Schröter, Jochen Dieckmann, Nils Strohmenger, Dieter Bienentreu, Sven Weide, David Wenzel, Matze Koch, Bernd Schneider, Stephan Pechel, Steffen Schulz, Felipe Ortega, Dirk Nestler, Uwe Pinnau, Sijmen Hijlkema, Chugg Noris, Mark Lee Sosnowski, Alex Tschirlich, Benjamin Gründer, Adrian Prus, Henning Stilke, Anke Pöschke, Andreas Mühlmann, Thomas Mühlmann, Stephan Gockel, Stefan Heinzgen, Jens Epe, Sandro Cambruzzi, Freddy Harbort, Bernd Brink
Verlag: Salmo Verlag
Verlagslink: https://www.salmoverlag-shop.de/p/die-schoensten-fische-die-wir-nicht-gefangen-haben
ISBN: 978-3-9817956-0-8
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