Ein Mann, ein Fisch: Angler und ihre Beute

Buchvorstellung

In den stillen schönen Räumen der Altstädter Bücherstuben in Osnabrück erschall am vergangenen Samstag ein homerisches Lachen. Das war ich beim Anblick des Bildbandes Ein Mann, ein Fisch: Angler und ihre Beute.

Bildquelle: KRAUTJUNKER

Wer selbst angelt, Pilze sammelt oder jagt, kennt die archaischen Glücksgefühle, wenn er prächtige Beute gemacht hat.

Abb.: Ein Mann, ein Fisch; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Insbesondere für Männer ist es ein kaum zu bezwingendes Urbedürfnis, den Moment festzuhalten und die Trophäe zu präsentieren.

Abb.: Ein Mann, ein Fisch; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Es gibt ein Kinderfoto aus Jugoslawien von mir, in auf dem ich stolz das erste gefangene Fischlein von der Größe eines Goldfischs vor die Kamera halte und dabei schaue wie Hemingway mit einem Schwertfisch.

Abb.: Ein Mann, zwei Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Lange blieben die Bilder in privaten Fotoalben. Nur in Ausnahmefällen erschienen sie in Lokal- oder Anglerzeiten.

Abb.: Ein Mann, zwei Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Kontrollierten noch vor wenigen Jahrzehnten Machtinstanzen wie zuerst die Kirchen, später staatliche Institutionen oder Verlagshäuser, die Verbreitung von Bildern, werden seit dem Siegeszug des Informationszeitalters die Social-Media-Plattformen des Internets täglich mit Milliarden von Fotos und Videos geflutet.

Abb.: Zwei Männer, ein Fisch; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Fast egal über wie wenig technisches Know-how oder Geld verfügt, mit einem billigen Smartphone und Internetzugang hat jeder die Möglichkeit, sein Bild um den Globus zu jagen – und sich zum Affen zu machen.

Abb.: Zwei Männer, zwei Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Ein Mann, ein Fisch aus dem renommierten DuMont Buchverlag ist eine gelungene Sammlung schriller Amateurfotografien, die penibel sortiert sind, wie die Sammlung exotischer Insekten eines exzentrischen Forschers.

Abb.: Zwei Männer, vier Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Wer angelt, ein Mann ist und über die Gabe Selbsterkenntnis verfügt, schaut hier halb lachend, halb entsetzt in seinen Zerrspiegel.

Abb.: Drei Männer, ein Fisch; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

»Angeln ist mehr als nur Fische fangen. Es geht um die Jagd, um den Erfolg und um den unvermeidlichen Größenvergleich.

Abb.: Drei Männer, drei Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Kein anderes Hobby befriedigt so intensiv die vermeintlichen Urbedürfnisse des Mannes und festigt ihn so in seinem Selbstverständnis als Versorger und Abenteurer.

Abb.: Drei Männer, sechs Fische; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Dieses gute Gefühl muss geteilt werden; die Selbstinszenierung über Schnappschüsse, Selfies und manchmal auch sorgfältig komponierte Fotos gehört beim Angeln unbedingt dazu.

Abb.: Boooaaaah!; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Auf den Fotos geht es ernsthaft und lustig, entspannt und enthusiastisch, manchmal herzerwärmend und teilweise durchaus blutrünstig zu.

Abb.: Mama, er lebt noch; Bildquelle: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Eine einzigartige Zusammenstellung von Bildern, die viele tote Fische, viele stolze Menschen und ein bisschen auch den Irrsinn der Welt zeigt.«

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Hermann Seidl

HERMAN SEIDL, geboren 1960 in Neumarkt/Steiermark, Österreich, ist seit 1985 freischaffender Fotograf und Künstler und arbeitet für diverse Tageszeitungen, Magazine und Fotoagenturen. Er lebt in Salzburg. www.hermanseidl.com

Stefan Max Garzarolli

STEFAN MAX GARZAROLLI, geboren 1964 in Salzburg, verstorben 2021, beschäftigte sich nach seinem Studium der Biologie mit Populationsdynamik und der Chaostheorie. Er war als Kreativdirektor und freier Texter tätig, verwirklichte diverse Satireprojekte und seit 2006 auch fotografische Arbeiten.

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Pressestimmen

»[Ein] Standardwerk«
-Jennifer Wiebking, FAZ MAGAZIN

»Klingt doof, ist aber brillant!«
Claire Beermann, ZEIT MAGAZIN

»Satirisch und decouvrierend illustriert. […] Jedenfalls ist ›Ein Mann, ein Fisch‹ […] eine einzigartige Zusammenschau von Fotos, die viele tote Fische, stolze Menschen und auch ein wenig den Irrsinn in der Welt zeigen.«
-o.A., OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN

»Ein famoser Bildband. Und so zeichnen sich denn Herman Seidl und Max Garzarolli als überaus witzige, gar philosophisch satirische Gestalter eines Bildbandes aus, den man nicht eher weglegt, als dass das kleinste Foto bestaunt ist.«
-Christian Berzins, SCHWEIZ AM WOCHENENDE

»Beim Anblick der thematisch sortierten Fangfotos, gerät man unweigerlich ins schmunzeln. Das Büchlein ist eine Art Psychogramm, das tief blicken lässt. […] Das Büchlein ist ein witziges Geschenk und hält uns Anglern den Spiegel vor.«
-Thomas Kalweit, FISCH UND FANG

»Für alle, die die Faszination Angeln verstehen möchten.«
-BÖRSENBLATT

»Doch wer als Leitidee die Maxime «Der Fehler als Chance» hat, dem muss ein grossartiges Buch gelingen. Und so zeichnen sich denn Herman Seidl und Max Garzarolli als überaus witzige, gar philosophisch satirische Gestalter eines Bildbandes aus, den man nicht eher weglegt, als dass das kleinste Foto bestaunt ist.«
-Tagblatt

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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es eine Facebook-Gruppe sowie Becher aus Porzellan und Emaille. Kontaktmail für Anfragen siehe Impressum.

Titel: Ein Mann, ein Fisch: Angler und ihre Beute

Autoren: Herman Seidl + Stefan Max Garzarolli

Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG

Verlagslink: https://www.dumont-buchverlag.de/buch/seidl-ein-mann-ein-fisch-9783832169251/

ISBN: ‎ 978-3832169251


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