Leben auf unserem Planeten: Die Evolution in spektakulären Bildern

Buchvorstellung

Die Netflix-Doku-Serie Leben auf unserem Planeten aus dem Jahr 2023 zeigt in spektakulären Bildern eine populärwissenschaftliche Darstellung von vier Milliarden Jahren der Evolution des Lebens unserem Planeten. Produziert wurde sie unter anderem von Steven Spielberg.

Die Serie lebt von effektvollen CGI-Animationen, welche die Tier und Pflanzenwelt der Vorzeit in prächtigen Panoramabildern und dramatischen Szenen darstellen. Die Entwicklungen der Arten und ihre Beeinflussungen aufgrund geologischer und klimatischer Veränderungen werden mit Rückkopplungen zur Gegenwart sehr lebendig dargestellt. Der Sprecher sowie die musikalische Unterlegung mit einem großen Orchester-Score, gehören ebenfalls zur Spitzenklasse.

Wer tiefer in die Materie eintauchen will – oder seine jugendlichen Kinder fürs Lesen begeistern möchte – findet in dem von dem Wirbeltierpaläontologen Dr. Tom Fletcher geschriebenen Buch, nicht nur ein erhebliches Mehr an wissenschaftlichen Informationen.

Schon optisch und haptisch macht der Titel im Format von etwa 26 x 27 cm und einem Gewicht von knapp 1,6 kg einen hochwertigen Eindruck. Das frische Layout und die mehr als 200 ins Auge springenden digital erzeugten Filmfotos sind eine prächtige Augenweide. Oft fällt dem Betrachter die Unterscheidung schwer, was am Computer erzeugt oder in der Natur aufgenommen wurde.

In dem Buch Leben auf unserem Planeten: Die Evolution in spektakulären Bildern wird die Evolution nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung dargestellt. Natürlich gehört auch etwas politisch befeuerte Klimahysterie dazu, obwohl die Geschichte des Lebens ja nun gerade zeigt, dass das Klima nie stabil war und wir immer noch nicht in der Lage sind, dieses hochkomplexe System zu kalkulieren. Hier wäre ein Hinweis angebracht gewesen, dass das Weltklima zumeist erheblich wärmer war als heute und die Vereisung der Polkappen eine Ausnahme und nicht die Regel ist. Es gibt eben auch eine Evolution der Wissenschaften und ihrer Erkenntnisse. Das was uns heute als leuchtende und vitale Erkenntnis für die Ewigkeit erscheint, wird oftmals morgen schon als fossile Theorie wahrgenommen, während dem belächelten Außenseiter die Zukunft gehört. Dass aus kleinen Affenmenschen, welche sich mit Müh und Not in der vorzeitlichen Savanne durchschlugen und oft genug in den Mägen von Raubtieren ihr Ende fanden, einst die bestimmende Spezies der Erde wurden, ist keine Selbstverständlichkeit. Alternative Szenarien wären möglich und so wie die Welt jetzt ist, ist kein Normal- sondern nur ein Übergangszustand. Der ewige Wandel ist die Regel und Stillstand eine temporäre Ausnahme.

Mich erinnert das Buch an die Aussagen von Jeff Goldblum als Dr. Ian Malcom in Jurassic Park: „Wenn uns die Evolutionsgeschichte eines gelehrt hat, dann doch dass das Leben sich nicht einsperren lässt. Das Leben bahnt sich seinen Weg. Es erobert neue Territorien. Es überwindet sämtliche Barrieren, oft schmerzlich oder gefährlich, aber so ist es. (…) Das Leben findet einen Weg.“