Buchvorstelung von Volker Seifert
Wolfgang Lipps hat mit Die kürzeste Geschichte der deutschen Jagd ein Fachbuch vorgelegt, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch mit humorvollen Seitenhieben und pointierten Beobachtungen gespickt ist. Hier wird Jagdgeschichte nicht als dröge Abfolge von Jahreszahlen und Verordnungen präsentiert, sondern als eine amüsante Pirsch durch die Jahrtausende – mit feiner Ironie und scharfem Blick für Absurditäten.
Von mittelalterlichen Herrschern, die mehr mit der Jagd als mit dem Regieren beschäftigt waren, bis zu modernen Waidmännern, die mit Hightech-Ausrüstung auf Pirsch gehen – Lipps spannt den Bogen weit. Überraschenderweise von den Dinosauriern bis hin zu einem ermutigenden Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Dabei trifft er nicht nur ins Schwarze, sondern manchmal auch mitten ins Lachzentrum des Lesers. Seine Anekdoten über skurrile Jagdgesetze und exzentrische Jäger lassen vermuten, dass die größte Beute mancher Jagd nicht das Wild, sondern die Geschichten drumherum sind. So liefert Lipps u. a. eine überzeugende Erklärung, aus welcher Not heraus die Frühmenschen den aufrechten Gang entwickelten.
Die Sprache? Treffsicher. Die Fakten? Fundiert. Der Humor? So trocken wie ein alter Hochsitz, aber mindestens genauso tragfähig. Hier wird nicht mit der groben Ulkkeule gewedelt, sondern das feine Florett mit meisterhafter Präzision geführt. Nicht Klimbim, vielmehr Heinz Erhard. Wer glaubt, ein Buch über Jagdgeschichte könne nur für passionierte Jäger interessant sein, wird hier eines Besseren belehrt.
Das Buch ist kongenial mit zahlreichen Zeichnungen von Ulf-Peter Schwarz garniert. Die Titelzeichnung stammt vom Autor höchselbst.
Eine Fülle von Fußnoten und Verweisen bietet dem geneigten Leser die Möglichkeit, tiefer in die angesprochenen Bereiche vorzudringen. Und da der Autor sich auch technisch auf der Höhe der Zeit bewegt, sind viele Belegstellen digital abrufbar.
Fazit: Ein Fachbuch mit Biss, das nicht nur Jagdbegeisterte unterhält, sondern auch Skeptiker in seinen Bann zieht. Waidmannsheil – und viel Vergnügen beim Lesen!
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Dr. Wolfgang Lipps

Dr. Wolfgang Lipps – Dr. iur. utr. (Heidelberg), Diplom im Internationalen Recht (Jur. Fakultät der Universität Paris). Mitglied der Auditeurs et Anciens Auditeurs der Akademie für Internationales Recht in Den Haag und Postgraduate der London School of Economics. Mitgliedschaften hielt und hält Dr. Lipps u. a. bei: Deutsche Steuerjuristische Gesellschaft, Studienvereinigung Kartellrecht, Deutscher Jagdrechtstag, Forum lebendige Jagdkultur u.a.m. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Dolmetscher für die englische Sprache.
Als Geschäftsführer leitet er die JUN:I Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz GmbH in Liepe bei Eberswalde.
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Volker Seifert

Volker Seifert, Jahrgang 1965
Jagdschein seit 1983
Vorstandsmitglied des Forum lebendige Jagdkultur
Vorstandsmitglied in der Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner
Betreiber des Onlinelexikons jagdfibel.de
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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es eine Facebook-Gruppe sowie Porzellantassen. Weitere Informationen hier. Die Hemingway-Buchstütze findet Ihr hier.

Titel: Die kürzeste Geschichte der deutschen Jagd
Autor: Wolfgang Lipps
Verlag: Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH
Verlagslink: https://www.foxbooks.de/kategorien-menu/jagdliteratur1/jagderzaehlung/die-k%C3%BCrzeste-geschichte-der-deutschen-jagd
ISBN: 978-3-946324-85-0
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