Porto: Walnusslikör

Rezeptvorstellung von Gerd Xhonneux

Man muss wissen, dass beim Schüsseltreiben in der Wallonie gerne Porto gereicht wird. Letztes Jahr im Herbst kam ein Jagdfreund aus der Eifel zu mir ans Feuer und bot mir ein Getränk aus einer Weinflasche ohne Etikett an. Auf Rückfrage, was es denn sei, sagte er mir, es handele sich um Porto. Ich war begeistert vom Geschmack und erkundigte mich, wo er den denn herhabe. Stolz erklärte er, er habe ihn selbst gemacht und ich bat ihn um sein Rezept, was unglaublich simpel klang. Wichtigste Zutat waren noch grüne Walnüsse, die durch ihre Gerbstoffe einen typischen Geschmack geben, aber natürlich im Winter nicht zu finden sind. 

Also legte ich das Rezept bis zum Frühjahr auf Seite. Jetzt mussten Walnüsse vom Baum her. Ich erinnerte mich daran, dass bei meinem guten Freund und Survival-Pionier Anton „Tony“ Lennartz ein solcher Baum steht. Nachdem ich mit ihm ein paar Nüsse gepflückt hatte, besorgte ich neben gutem Rotwein noch die paar anderen Zutaten und setzte den Porto laut Rezept an.

Bildquelle: KI

Nachdem mehrere Monate vergangen waren, stand Anfang Oktober – pünktlich zur Drückjagdzeit – die finale Kostprobe und das Abfüllen in Flaschen an. Ich war begeistert, auch mir war es gelungen geschmackvollen Porto selbst herzustellen, der sicher auch ein tolles Mitbringsel bei Jagdeinladungen ist!

Bildquelle: Gerd Xhonneux

Zutaten:
15 grüne Walnüsse, am Johannistag (24. Juni) geerntet
5 Liter Rotwein
1 kg. Zucker
½ Liter reiner neutraler Alkohol 96%

Bildquelle: Gerd Xhonneux

Alles gut mischen, umrühren und luftdicht verschließen. Nach einem Monat umrühren. Dies noch zweimal wiederholen. Nach dem dritten Monat abseihen und in Flaschen abfüllen. Santé!

Bildquelle: Gerd Xhonneux

KRAUTJUNKER-Leseempfehlung zur Walnuss:
https://krautjunker.com/2020/02/21/echte-walnuss-in-den-hangenden-garten-von-babylon/

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Gerd Xhonneux

Gerd Xhonneux ist Belgier und Jahrgang 1968. Jagdlich bewirtschaftet er mit ein paar Freunden ein Rotwildrevier im belgischen Eupen in der Nähe zur deutschen Grenze und am Rande des Hohen Venn.

Er ist Ausbilder für die deutschsprachigen Anwärter der Jagdprüfungen in der Wallonie mit Schwerpunkt auf den Themen gesetzliche Regelung des Jagdwesens und der Naturerhaltung sowie Waffenkunde, Sicherheit und Ethik. Ferner Vertreter der deutschsprachigen Jägerschaft im Lütticher Vorstand des Königlichen Sankt-Hubertus Club Belgien (RSHCB) und Steward im Naturpark Hohes Venn – Eifel. Nebenbei veranstaltet er Waldtage mit Schulklassen und hält Vorträge zu naturkundlichen sowie jagdlichen Themen auf Deutsch und Französisch. Alles ehrenamtlich selbstverständlich.
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