Echte Walnuss: In den Hängenden Gärten von Babylon

von Kevin Hobbs & David West

Wie die Hasel beschenkt uns die Echte Walnuss mit großzügigen Gaben. Sie ist hübsch mit ihrer glatten, olivbraunen Rinde, die mit zunehmendem Alter silbrig grau wird, ihren großen, grünen, zusammengesetzten Blättern (die aus vielen einzelnen Fiederblättchen an einem Hauptstiel bestehen), ihren hängenden männlichen Kätzchen und ihren weiblichen Blüten in Blütenständen von je zwei bis fünf, aus denen sich die Früchte mit ihren grünen Schalen entwickeln. Während die Nüsse in ihnen reifen, färben sich die Schalen dunkel. Sie sind eines der ältesten und gesündesten Nahrungsmittel der Menschheit – eine viertel Tasse Walnüsse enthält die komplette empfohlene Tagesration Omega-3-Fette und Antioxidantien. Ihr Verzehr hilft Herzkranken, mindert möglicherweise das Risiko von Prostata- und Brustkrebs, ist gut fürs Gehirn und kann Diabetes vom Typ 2 entgegenwirken. Forscher haben außerdem herausgefunden, dass sie Melatonin enthalten, das den Schlaf-Wach-Rhythmus von Mensch und Tier reguliert.

Die in gemäßigten Zonen verbreitet angepflanzte Walnuss ist in den zentralasiatischen Bergtälern einheimisch, wo die Menschen des Neolithikums sie vor rund 7.000 Jahren anbauten. Wie viele in Asien einheimische Bäume breitete er sich von China Richtung Westen zum Kaukasus, nach Persien, Griechenland und Rom aus. Die Römer führten ihn in England ein, von wo englische Seefahrer ihn in alle möglichen Handelshäfen brachten. Darauf geht sein englischer Name English walnut zurück.

Die früheste schriftliche Erwähnung der Walnuss findet sich bei den Chaldäern in Mesopotamien, dem heutigen Irak. Inschriften auf antiken Tontafeln beschreiben stolz Walnusshaine in den Hängenden Garten von Babylon um 2000 v. Chr. Es wird vermutet, dass Salomo sich im Hohelied (Kapitel 6, 11) auf die Walnuss bezieht, wenn er sagt: „Ich bin hinabgegangen in den Nussgarten,zu schauen die Knospen im Tal …“

Das Holz des Walnussbaums ist fest und glatt genug für Skulpturen und Schnitzereien und hart genug für die Schäfte von Jagdgewehren. Jahrhundertelang fertigte man daraus elegante und kostspielige Tische, Kommoden und Sekretäre. Der Baum liefert aber auch Nachtfalterraupen Nahrung, die seine Blätter fressen, und bietet Mäusen und Eichhörnchen eine leckere Kost.

ANDERE VULGÄRNAMEN
Walnussbaum, Walnuss,
Welschnuss, Baumnuss

HERKUNFT
Kirgistan, Tadschikistan,
Usbekistan, Turkmenistan

KLIMA UND HABITAT
Feuchter, tiefer Boden
in sonnigen Lagen in
verschiedenen gemäßigten
Klimata, normalerweise
in kleinen Beständen

LEBENSDAUER
Mindestens 70 Jahre

WÜCHSIGKEIT
20–40 Zentimeter jährlich

MAXIMALE HÖHE
35 Meter

Lange Zeit wurde die Walnuss
botanisch als Same einer
Steinfrucht angesehen,
heute gilt sie als Nuss.

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Verlagsinformationen über Autoren und Illustrator:

Autoren
Kevin Hobbs ist professioneller Pflanzenzüchter mit über 30 Jahren Erfahrung im Gartenbau.
David West hat sich auf die kommerzielle Produktion von seltenen Bäumen spezialisiert und führt seine eigne Baumschule.

Illustrator
Thibaud Hérem ist freischaffender Illustrator und auf Bleistift und Tinte spezialisiert. Für Laurence King hat er den Titel Labyrinthe (2018) mit seiner Kunst bereichert.

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Von KRAUTJUNKER existiert eine Gruppe bei Facebook.

Titel: Die Geschichte der Bäume und wie sie unsere Lebensweise verändert haben

Autoren: Kevin Hobbs & David West

Illustrator: ©Thibaud Hérem https://www.thibaudherem.com/

Verlag: Laurence King Verlag

Verlagslink: https://www.laurencekingverlag.de/produkt/die-geschichte-der-baeume/

ISBN: 978-3962440800

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