Sicherheits-Checkliste Jagd

von Katrin und Peter Burkhardt

1.) Melden Sie sich immer korrekt ab. Sagen Sie Ihrer Familie und/oder Ihren Jagdfreunden exakt, wo Sie hingehen. Die Aussage „Ich fahre ins Revier“ ist einfach zu wenig. Wo soll man Sie suchen, wenn Sie sich aus irgendeinem Grund nicht mehr melden?

2.) Geben Sie eine exakte Zeitspanne an! „Ich sitze bis Mitternacht“ ist klar verständlich, „Ich sitze lange“ hingegen nicht. Wenn Sie eine ganz konkrete Zeit abmachen, halten Sie sich unbedingt daran oder telefonieren Sie unter Umständen erneut.

3.) Nicht nur das Beispiel des Treibers Ludwig beweist: Wer ein Handy hat, ist klar im Vorteil, wer heutzutage keines mitführt, handelt beinahe fahrlässig. Überall gibt es Handys für wenig Geld – und ohne langwierige Kartenverträge. Zur Not lassen Sie sich von einem Familienmitglied ein ausrangiertes Handy schenken. Für Notrufe brauchen Sie nicht einmal eine Karte!*

4.) Das Handy gehört in die Jackentasche und nicht in die Mittelablage Ihres Wagens. Ein Handy ergibt nur dann Sinn, wenn Sie es „am Mann“ tragen!

5.) Ob Leuchtabsehen, Lampe zur Nachsuche oder ein Handy – unsere technischen Helfer auf der Jagd versehen aber nur dann ihren Dienst, wenn sie geladen sind. Das mag manchem zu banal klingen, hat aber anderen schon das Leben gerettet. Kontrollieren Sie Ihre Ausrüstung.

6.) Als kleinste Einheit sollte jeder Jäger ein Verbandpäckchen und eine Rettungsdecke mitführen. Beides wiegt nahezu nichts und trägt nicht auf. Hierfür gilt genau das Gleiche wie für das Handy: Derartige Rettungsmittel gehören an den Mann.

7.) Dass es auf Gesellschaftsjagden sinnvoll ist, eine Telefonliste an die Teilnehmer zu verteilen, klang hier in diesem Buch schon mehrfach an. Ludwigs Beispiel hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass kaum ein Jagdgast beschreiben kann, wo er gerade ist. Erinnern wir uns bitte an Jagdeinladungen, bei denen wir froh waren, den morgendlichen Sammelpunkt im Wald oder an irgendeiner Landstraße zu finden. Keiner von uns hätte doch eine exakte Revierbeschreibung abgeben können. Ihre Jagdgäste müssen selbstständig in der Lage sein, das nächste Krankenhaus zu finden oder ggf. Hilfe punktgenau zu bekannten Sammelplätzen oder Treffpunkten zu bestellen.

8.) Telefonketten etc. ergeben im Jagdbetrieb keinen Sinn (Funkloch!). Teilen Sie Ihren Jagdteilnehmern und -gästen mehrere Nummern mit.

9.) Wenn ich Funklöcher in meinem Beritt habe, setze ich Funkgeräte ein. Die Geräte (aufgeladen!) funktionieren über normale Reichweiten nahezu überall. Zugleich erleichtern sie viele Absprachen (Nachsuchen, Zeitabsprachen, Wild bergen) im Jagdbetrieb – und dies zudem gebührenfrei.

10.) Beachten Sie folgendes Meldeschema für Ihren Notruf:

– Wo ist es passiert?
Möglichst genaue Ortsangabe

– Was ist passiert?
Kurze Notfallbeschreibung

– Wie viele Verletzte brauchen Hilfe?

– Welche Verletzungen liegen vor?

– Wer meldet den Notfall?
Warten Sie auf Rückfragen, geben Sie umgehend Ihre Handynummer an, falls die Verbindung unterbrochen wird.

*Diese Aussage ist leider überholt, wie mir René Kieselmann freundlicherweise mitteilte: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kein-Notruf-ohne-SIM-Karte-195838.html?fbclid=IwAR1YomINi3AnY-zmcpN7XGwT7VN2dRf5dTh4Qkf5Dv0ffSlmDDxOrf2mufU

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Eine Empfehlung von Alexander Beauceron in der Facebook-Gruppe „Jagd – Gruppe der waidgerechten Jäger“ am 25. September 2019:
Auch ein Tourniquet und ein Israel-Bandage sollte jeder dabeihaben und ANZUWENDEN wissen!

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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER existiert eine Gruppe bei Facebook.

Titel: Peter Burkhardt

Autor: Erfolgreiche Drückjagd

Foto: Peter Burckhardt

Verlag: Müller Rüschlikon

Verlagslink: http://www.paul-pietsch-verlage.de/index.php?Erfolgreiche%20Dr%FCckjagd%20&aktion=ausgabe&saktion=detail&darst=d&az=&mp=&ump=&sa=SSA&saktion_begin=&lk=&bestnr=0&autornr=&sustr=dr%FCckjagd&grp=&datsatz=0&detail=42003&sort=&saktion1=&id=brviaielsggusz&navid=

ISBN-13: 978-3275020034

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Bereits veröffentlichte Leseproben:

https://krautjunker.com/2019/03/15/druckjagd-es-gilt-tatsachlich-miteinander-jagen-zu-wollen/

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. gut-esser.de sagt:

    Wer ist denn dieser Treiber Ludwig?

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    1. KRAUTJUNKER sagt:

      Ludwig taucht in dem vorangegangenem Kapitel „Häufig entscheiden Minuten!“ auf.

      Die Einleitung lautet: „Wie gefährlich sorglos und unvorbereitet wir manchmal zur Jagd gehen, beschreibt dieser Beitrag von Katrin und Peter Burkhardt. Sie beschreiben eine Notsituation im Rahmen einer Beunruhigensjagd und möchten verdeutlichen, dass richtiges Verhalten und gute Organisation Leben retten können.“

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