Jägerinnen

Buchvorstellung von Beate A. Fischer

Jägerinnen hat es in der Geschichte der Menschheit immer gegeben, auch wenn die Geschichte der Jagd oft als männliche Geschichte geschrieben wurde.

Schweden, 9.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung

Abb.: Sweden. Looking at the little light at 12:00 in the middle of the winter in Lapland; Bildquelle: Photo by Peter van der Meulen on Unsplash

…. als das Grab im 20. Jahrhundert entdeckt wird, hält man das hockende Skelett zuerst für das eines Mannes, denn es hat Jagdwaffen bei sich. Doch Knochenanalysen ergeben klar, dass hier ein Frau begraben ist. Eine Jägerin.

Abb.: Die Frau von Bäckaskog (auch Frau von Barum genannt); Bildquelle: Wikipedia

Der erste (von zweien) Vorspann des Buches macht die Frauen in der Geschichte der Jagd sichtbar. Alphabetisch nach den Vornamen sortiert, stellt Beatrix Sternath 59 jagende Frauen vor. Eine davon ist Ihre Schwiegermutter und eine letzte im Buch, ihre eigene Tochter.

Oft gehören jagende Frauen der gesellschaftlichen Oberschicht an, sind adlige Töchter, Industrielle oder anderweitig von wohlhabenden Stand. Im Adel war die jagdliche Ausbildung wie auch Reiten, Fechten und Bogenschießen zu einer militärischen Vorbildung junger Männer. Manche Frauen erkämpften sich den Zugang dazu, anderen öffneten sich diese Türen wie von selbst. Andere Frauen wie AGNES und TANIA nutzten die finanziellen Möglichkeiten ihrer Familien für ihre jagdliche Abenteuer.

AGNES (Herbert) war mit ihrer Cousine Cecily eine der ersten Frauen auf afrikanischer Großwildjagd. Ihre kurze Ehe endete mit dem frühen Tod des Gatten und Agnes nutzte Wohlstand und Unabhängigkeit Afrika und Alaska jagdlich zu erkunden.

»Der klassische seelische Zwiespalt« blieb der Jägerin Agnes Herbert also nicht erspart. »Auf der einen Seite stand das weichere, vielleicht mütterliche Herz, möglicherweise auch eine etwas geringere Durchsetzungskraft, auf der anderen Seite der starke Wunsch, in einer männlich dominierten Welt unter den gleichen Bedingungen wie Männer nicht nur zu bestehen, sondern echte Anerkennung zu erringen,« beschreibt die Autorin Sternath die Motive der Jägerin Herbert.

ANNE de Beaujeu geboren 1461, galt als ausgezeichnete Reiterin, sie züchtete Jagdhunden und leibte die Jagd auf Schwarzwild und Wolf. Sie kümmerte sich um die Ausbildung junger Frauen aus höfischen Kreisen, bot ihnen humanistische Bildung und war eine der ersten weiblichen Jagdausbilderinnen.

CAMILLA, die zweite Frau von Prinz Charles gilt, anders als Diana, die die Jagd verabscheute als jagdbesessen. Als Prinz Charles seine Söhne in die Fuchsjagd einführte, war Camilla an ihrer Seite.

CHRISTIANE Underberg, als Unternehmerin erfolgreich, Mitglied im CIC und leidenschaftliche Jägerin steht mit ihrem ganzen Leben für eine Tradition, die ihre Tochter fortführt.

ELISABETH eine österreichische Wildererin, geboren 1845 auf einem Bergbauernhof, „… war ein Mensch der anders war. Wild, eigensinnig, rastlos, zähund mutig. Ihr wäre es gleichgültig gewesen, wenn man sie einen Jäger oder einen Wilderer – in männlicher Form – genannt hätte.

Abb.: Elisabeth; Bildquelle: Jägerinnen-Buch fotografiert von Beate A. Fischer

FRIEDERIKE Strate, geschäftsführende Gesellschafterin der STRATE Brauerei sucht ihre Autos danach aus, ob ein Hirsch auf die Ladefläche passt und baut den Beifahrersitz für die Hunde aus.

JULIANA, Lady Barnes Tochter eines verarmten englischen Landadligen trat im 15 Jahrhundert in ein Kloster ein und verfasste eines der ersten Handbücher über die Jagdausbildung.

MARI, finnische Ministerpräsidentin 2010-2011 lud ihren Amtskollegen Putin zur Elchjagd ein.

MARGARETE Trappe, die ihrem Ehemann erklärte, sie würde ihn nur heiraten, wenn sie nach Ostafrika auswandern, war eine der ersten Berufsjägerinnen, die vor gut hundert Jahre zahlungskräftige Europäer auf afrikanisches Wild führte.

TANIA Blixen, die eigentlich Karen hieß, durch ihre Geschichten von der Farm in Ostafrika und den Film „Jenseits von Afrika“ unsterblich wurde, war bereits vor ihrer Zeit in Afrika eine begeisterte Jägerin. Die Vielfalt afrikanischen Wildes faszinierte sie so sehr, dass sie eines von jeder Art erlegen wollte. Das stets blieb, war ihre große Passion für die Löwenjagd. (Mehr hier: https://krautjunker.com/2020/04/14/jenseits-von-afrika-die-wahre-geschichte-der-karen-blixen/)

TATZL, Liselotte Feiden, verheiratete Sternath, die Schwiegermutter der Autorin erlegte mit 15 Jahren ihren ersten Rehbock.

TORA, die norwegische Biathletin, die in ihrer Heimat mit Gewehr und Skiern jagen geht.

Die Zahl der jagenden Frauen ist so vielfältig wie ihre Geschichten in diesem Buch. In 59 Vignetten skizziert Beatrix Sternath diese Frauen, ihre Geschichte, ihre Lebensumstände und ihre Einstellung zur Jagd. Illustriert ist das Buch mit kleinen liebvollen Zeichnungen von Walter Gfrerer.

Heute sind in Deutschland die Hälfte der Absolventen der Jagdschulen Frauen. Sie stellen insgesamt ca. 20 % der Jagdscheininhaber. Doch auf den Gesellschaftsjagden bilden sie jedoch – noch – eine Minderheit. Ihre Motive und ihre Geschichte sind so bunt und vielfältig wie die der Frauen in diesem Buch.

Abb.: Sweden: Woman standing in the forest with sun shining down on her; Bildquelle: Photo by Patrik Carlberg on Unsplash

Ein Büchlein zum Schmökern, zum Verschenken an eine Jagdfreundin, eine Jungjägerin und ein Büchlein von dem ich mir eine Fortsetzung wünsche, über die Jägerinnen wie Danene van der Westhuyzen, Sabrina D. Bloch und Alena Steinbach. Ein Buch über Frauen, die nicht nur jagen sondern auch der Jagd in der Öffentlichkeit Stimme und Gesicht geben.

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KRAUTJUNKER-Köchin Beate A. Fischer:

Beate A. Fischer, geboren 1973, Jägerin seit 6 Jahren, Hundeführerin – verliebt in einem Vizsla sowie Co- und Stiefmutter eines Fox, schießt leidenschaftlich gern Jagdparcour und Flugwild, außerdem hat sich die afrikanische Sonne in ihr Herz gebrannt. Sie lebt im kühlen Nordfriesland auf einem Resthof, arbeitet als Rechtsanwältin und schreibt manchmal auch mal andere schöne Texte. 

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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es nicht nur eine Facebook-Gruppe, sondern jetzt auch Outdoor-Becher aus Emaille. Kontaktmail für Anfragen siehe Impressum.

Titel: Jägerinnen

Autorin: Beatrix Sternath

Verlag: Sternath Verlag

Verlagslink: https://www.sternathverlag.at/

Verlagsinformation: Auch dieser hochwertige Leinenband aus dem Sternath Verlag ist im klassischen Buchhandel nicht erhältlich. Aus grundsätzlichen Überlegungen zur Praxis des heutigen Großhandels – Stichwort „Amazon“ – liefert der in den Hohen Tauern beheimatete Sternath Verlag seine Bücher ausschließlich selbst aus bzw. über einige wenige ausgewählte Buchhändler.

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  1. Anne Heller sagt:

    Bitte bitte den Text prüfen, er wimmelt vor Grammatik- und Rechtschreibfehlern! Herzliche Grüße!

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