Fishing Impossible ist eine von der BBC produzierte Serie über die weltweiten Abenteuer von drei jungen Angel-Fanatikern. Im deutschen Fernsehen wurden die erste und zweite Staffel vom 3. Dezember 2017 bis zum 30. September 2018 auf NITRO-TV ausgestrahlt.
In der Mediathek von NITRO konnte ich sie leider nicht entdecken. Die englischen Folgen kann man außerhalb von Großbritannien auch nicht in der Mediathek des BBC sehen, allenfalls auf Youtube in minderwertiger Qualität mit englischem Originalton.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, denn in diesem Jahr ist das Buch erschienen. Inhaltlich orientiert es sich an der Gestaltung an Angel-Magazinen, ist also großzügig illustriert und spricht auch Interessierte an, die bevorzugt Filme schauen und Illustrierte lesen.
Die drei Abenteurer sind – von links nach rechts – Jay Lewis, Blowfish und Charlie Butcher.
»JAY LEWIS hat fast sein ganzes Leben in Cornwall verbracht. Er wuchs auf einer Farm auf und entdeckte mit elf seine Leidenschaft für das Speerfischen und Freitauchen. Meist geht er nachts vor der Küste Cornwalls auf die Jagd nach Wolfsbarschen. Mit sechzehn trat Jay in die Britische Marineinfanterie ein. Nach fünf Jahren im Dienst, darunter ein Einsatz in Afghanistan, sah er keinen Sinn mehr im Krieg und wurde Sozialarbeiter. Heute arbeitet er auf dem Land in einem Team zur Frühförderung von Kindern.
BLOWFISH ist in Halifax (Yorkshire) aufgewachsen. Er ist der Sohn eines Tierarztes, der sich wie in Doktor und das liebe Vieh um das Vieh der Bauern kümmerte. Dieses Erbe und ein früher Besuch des Films Der Weiße Hai machte ihn zum Meeresbiologen – für ihn nicht nur Beruf, sondern lebenslange Passion. Außerdem ist er ein erfahrener Taucher, der es liebt, mit Haien zu schwimmen. Als versierter Bassgitarrist dürfte er einer der wenigen, vielleicht sogar der einzige Meeresbiologe sein, der sich als Heavy-Metal-Fan outet.
CHARLIE BUTCHER wuchs in Surrey auf. Bevor er Flugzeugpilot wurde, arbeitete er als Koch im Gastro-Pub seiner Eltern. Er angelt, seit er als Fünfjähriger mit seinem Großvater an den Fluss ging und einen Fisch fing. Das Werbeplakat einer Fluglinie lockte in nach Inverness, wo er seine Leidenschaft für das Fliegenfischen auf Lachs entdeckte. Allerdings angelt er genauso gerne in seinem Wohnort in Sussex auf Hecht und Karpfen. Charlie nimmt an Ultramarathons teil (ca. 100 km Läufe im Gebirge).«
Schauplatz des ersten Filmes der Staffel und somit des ersten Kapitel des Buches ist British Columbia in Kanada. Zielfisch ist der Silberlachs.
Das Prinzip der Sendung, aus der sie ihre Spannung bezieht, ist der Wettbewerb.
»CHARLIE IST TOTAL VERRÜCKT NACH FLIEGENFISCHEN. Leine und Fliegenrute. Kein Wunder, dass eine Aufgabe für Blowfish und Jay ein Lachs ist. Nicht irgendein Lachs, sondern der legendäre Silberlachs, der auf der Liste jedes Fliegenfischers steht. Dazu müssen die Jungs in einen spektakulären, besonders eindrucksvollen Regenwald reisen – aber nicht in die Tropen. Charlie, Blowfish und Jay fliegen nach British Columbia in Kanada, in den größten Regenwald der gemäßtigten Breiten. Sie müssen, wie der Trapper Hugh Glass (Vorbild für The Revenaut), Kit Carson und die Pelztierjäger und Pioniere des 19. Jahrhunderts, den Widrigkeiten der nordamerikanischen Wildnis trotzen. Charlie hat seine Erfahrungen als Fliegenfischer im großartigen schottischen Hochland gesammelt. Dagegen ist British Columbia mit fast einer Mio. Quadratkilometern voller schneebedeckter Berge, Rotzedern-, Fichten- und Kiefernwäldern, grünen Tälern, Seen und Flüssen, in denen es von Lachsen wimmelt, ein„Schottland auf Steroiden“. Wer Silberlachse fangen will, muss sein Handwerk bestens verstehen und das nicht nur, weil Silberlachse die zähesten und stärksten pazifischen Lachse sind. Charlie, Jay und Blowfish konkurrieren hier im Herzen des Great Bear Regenwaldes mit den besten und äußerst unfreundlichen Lachsfischern der Erde. Wegen der anhaltenden Dürre und den geringen Schneemengen, hat der Fang von Silberlachsen nur hoch oben im Gebirge Aussicht auf Erfolg, im Revier der berühmten Grizzlybären. Damit war die erste Herausforderung für das Fishing Impossible Team klar: Eine narrensichere Methode zu finden, um die Lachse vor der Nase der Bären zu fangen und dabei Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen – kein Kinderspiel.«
Zum Aufwärmen ging es erst einmal aufs Meer vor der Westküste der Vancouver-Insel.
»Auf ihrer langen Reise zum Süßwasser passieren Millionen von Lachsen diese Gewässer. Das wissen auch Raubfische, wie Heilbutt, Lengdorsch und Stachelköpfe – auf diese Räuber sind Blowfish, Charlie und Jay aus. Zum Einstimmen angeln die drei mit der traditionellen, Jahrtausende alten Fangmethode der Indianer: vom Kajak aus. Charlie geht davon aus, dass zum Fang der Lachse oben im Fluss eine gewisse Erfahrung mit Angelrute und Leine nötig sein wird. Und Blowfish hat noch nie geangelt.«
Anschließend werden die Drei von einer Biologin geschult, welche Abenteuertouren und Bärenexkursionen in den Regenwald veranstaltet, um so den Anglern eine Vorstellung davon zu vermitteln, was sie in der Wildnis erwartet. Bärenangriffe gelten zwar als selten, vielleicht liegt das aber auch daran, dass wenige Opfer im Nachhinein davon berichten?
In der Wildnis werden natürlich nicht nur Lachse geangelt.
Es würde den Rahmen dieses Blogbeitrages sprengen und den Lesern des Buches die Spannung rauben, wenn ich an dieser Stelle bereits viel mehr erzählen würde.
Nur soviel: Wie klassische Gladiatoren in der Arena verfolgt jeder der drei mit unterschiedlicher Ausrüstung eine andere Taktik, um zu gewinnen. Am besten gefiel mir die von Blowfish, sich als Kermode- oder Geisterbär zu verkleiden und direkt in den Fluss zu steigen.
Wer sich schon immer gefragt hat, warum es weiße Schwarzbären gibt, was ja eigentlich keinen Sinn macht außerhalb des ewigen Eises, erfährt hier, dass diese etwa ein Drittel mehr Lachse fangen als ihre schwarzen Cousins.
Bildquelle: Wikipedia
Einer von vielen anderen spannenden Fakten ist, dass die Lachse nicht nur einen wichtigen Bestandteil der Nahrung von Bären, Füchsen und anderer Raubtiere bilden, sondern auch mit ihren Kadavern den Regenwald düngen und somit ein Grund für die extrem üppige Vegetation sind.
Das Kapitel enthält noch weitere populärwissenschaftliche Informationen zu Schwimmblasen, der Navigation von Lachsen oder Angeltipps. Ohne Literatur oder ein echtes Fachbuch sein zu wollen verbindet das Werk so Entertainment mit Wissen oder lädt auch einfach zum Durchblättern und Betrachten der faszinierenden Fotos ein.