Den vorangegangenen Beitrag über die Kulturgeschichte des Hausschweines ergänzte der charmante Blogger Julian Graf (siehe: https://gut-esser.blog/) mit den Worten „Und lecker! Lecker sind Schweine auch!“ Recht hat er, deswegen lieben wir das Borstenvieh doch so. Leider ist es etwas in Vergessenheit ist geraten, wie lecker auch Teile sind, die heute kaum noch im Lebensmittelhandel angeboten werden. Schade drum, sie sind meist sehr preiswert und schmecken auch nicht schlechter als die Koteletts. Davon abgesehen ist es eine Frage der Moral von einem Tier möglichst alles zu veredeln, wenn man es schon tötet, um es zu essen. Das folgende Rezept stammt aus der Arme-Leute-Küche Roms, obwohl ich bei Fleisch mit Minzsauce immer spontan an Asterix bei den Briten denken muss, beim Teutates! Obelix würde wohl ausrufen, „Die spinnen, die Römer!“, bis er den ersten Happen im Schlund hätte…
von Cornelia Schinharl und Beat Koelliker
Zampetti di maiale al verde – Gekochte Schweinefüße mit grüner Marinade
Viel Fleisch ist nicht an so einem Schweinsfüßchen. Aber das was dran ist, schmeckt richtig gut. Sagen Sie Ihrem Metzger, was Sie damit machen wollen, und fragen Sie ihn, ob Sie Füßchen mit einem Stück Wade bekommen können. Dann ist die Ausbeute an Fleisch deutlich höher!
Rezept für 4 Personen
1 große Karotte
1 Zwiebel
1 Bund Petersilie
2 Schweinefüße
2 frische oder getrocknete
Lorbeerblätter
1 Gewürznelke
1 TL grob gemahlener
schwarzer Pfefferkörner
Salz
1 Zweig Minze
2 EL Zitronensaft
Salz
4 EL Olivenöl
Die Karotte in größerere Stücke schneiden. Die Zwiebel halbieren. Von der Petersilie die Blättchen abzupfen und zugedeckt beiseitelegen. Die Schweinefüße kalt waschen.
In einem großen Topf 2. l Wasser zum Kochen bringen. Die Schweinefüße mit der Karotte, der Zwiebel, den Petersilienstielen, dem Lorbeer, der Gewürznelke und den Pfefferkörnern hineingeben. Alles salzen und bei mittlerer Hitze (das Wasser darf ruhig leicht sprudeln) 1.–2 Stunden kochen, bis das Fleisch am Knochen weich ist. Dabei am Anfang den Schaum abschöpfen.
Die Schweinefüße aus dem Sud heben und lauwarm abkühlen lassen. Für die Sauce die Minzeblättchen abzupfen und mit den Petersilienblättchen sehr fein hacken. Den Zitronensaft mit 2 Esslöffeln Garsud, Salz und Pfeffer verrühren. Das Olivenöl kräftig unterschlagen und die Kräuter untermischen.
Die Schweinefüße auf einer Platte anrichten und die Sauce darüber verteilen.
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Anmerkungen
Von KRAUTJUNKER existiert eine Gruppe bei Facebook.
Titel: Quinto Quarto: Von Kopf bis Fuss, von Herz bis Niere – klassische Rezepte aus der römischen Küche
Autoren: Cornelia Schinharl und Beat Koelliker
Fotos: Michael Schinharl, München, http://www.michaelschinharl.de
Verlag: AT Verlag
ISBN: 978-3-03800-887-3
Verlagslink: https://at-verlag.ch/buch/978-3-03800-887-3/Cornelia_Schinharl_Quinto_Quarto.html
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Veröffentlichungen aus dem Buch:
https://krautjunker.com/2017/04/25/ueber-guanciale-backenspeck-und-seine-bestimmung-auf-bruschetta/
https://krautjunker.com/2017/06/12/sind-innereien-gesund/
Super! Endlich weiß ich, was mit meinem Scheunefüßen in der Kühltruhe anfangen kann! 🙂
… Leider fehlt mir noch eine Idee zu den Nieren. Hast du da einen Tipp für mich?
Viele Grüße aus dem Yukon,
Luisa
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Besten Dank für Deine interessante Anfrage, liebe Luisa.
Ich habe in „Das kulinarische Necronomicon“, „Quinto Quarto“, „Nose to Tail“ und „Nordic“ geschaut und tatsächlich nur im letzten Titel etwas für Dich gefunden: „Dänisches geschmortes Innereienhack“ und „Schweinefleischauflauf mit Nierchen und Kartoffeln“.
Ich sende Dir die Rezepte per Mail, sofern Du mir Deine E-Mail verrätst. Meine findest Du im Impressum dieses Blogs.
Viele Grüße aus Ostwestfalen zum Yukon
Jens
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