Schwarzköpfiger Steinpilz à la Vuillemot

am

Rezeptvorstellung von Heike Breuksch

Als leidenschaftliche Pilzsammlerin zieht es mich das ganze Jahr hinaus in die Wälder. Pilze in Wald und Flur üben auf mich eine unglaubliche Faszination aus. Zu bestimmten Zeiten im Jahresverlauf besteht bei mir ein sehr ausgeprägtes Suchtverhalten. Mehr als oft drehen und schweifen dann meine Gedanken zum Wald mit seinen Pilzen, seiner Flora und Fauna ab.
Die Faszination der Pilze betrifft sowohl sichtbare als auch unsichtbare Pilze. Kaum das der Winter mit einigen wenigen vorzüglichen Pilzarten wie der Austernseitling, Samtfußrüblinge, Judasohren und auch durchaus graublättrige Schwefelköpfe vergangen ist und der Frühling in den Wäldern erwacht, wird auch die Vielfalt der Pilze bunter.
Nun haben wir es Juni, die Morchelzeit ist vorbei und bei geeigneter Witterung (ordentlich Regen, Gewittergüsse und Wärme) erobern eine Vielzahl von Pilzarten unsere heimischen Wälder. Mit jeden Tag wird es bunter im Wald.
Seit vielen Tagen bin ich nun mit meinem Mann oder auch allein im Wald unterwegs. Die Jagd nach dem begehrten Sommersteinpilz hat für mich begonnen. Es ist ein Glücksspiel. Die Sommersteinpilze schießen bei viel Feuchtigkeit von oben verbunden mit Wärme an einem Tag regelrecht zu wahren Prachtexemplaren heraus. Weit über 10 cm Wachstum schaffen sie an einem Tag. Es ist immer wieder unfassbar für mich.

Doch es gibt Konkurrenz im Wald. Sehr große Konkurrenz. Schnecken. Kaum das das Objekt der Begierde aus dem Boden heraus schaut, stürzen sich die schleimigen Gesellen auf die Pilze. Sie fressen schneller als man gucken kann. So ist es oft der Fall das man komplett zerfressene Steinpilze findet. Gestern haben sie noch nicht aus dem Laub hervorgeschaut, heute find ich sie groß und zerfressen.
Aber ich finde noch genug. So gab es die Tage einen großen Korb voll Sommersteinpilze.

Nun sollte ich von den äußerst delikaten Sommersteinpilzen etwas Feines kochen.

So entschloss ich mich aus dem Buch Von Mauracheln & Krausem Ziegenbart, ein feines Rezept heraus zu suchen.

Das Buch umfasst etwa 330 Gerichte aus zwei Jahrhunderten bis 1918.

Beim genussvollen Schmökern stieß auf ein Rezept des schwarzköpfigen Steinpilzes.

Okay, diesen gibt es nicht bei mir, er wächst in südlichen Gefilden. Ich besorgte die wenigen Zutaten, die für dieses äußert schmackhafte Rezept nötig waren und legte los mit dem Kochen, was mir eine große Freude war.

Ein Gaumenschmaus erwartete uns. Knusprig gratinierte Steinpilzköpfe mit einer unglaublich feinwürzigen Füllung. Da aus dem Rezept keine Mengenangaben hervorgehen, ist einige Geschicklichkeit beim Herstellen der Paste für die Steinpilzköpfe erforderlich.
Kommen wir nun zum Rezept:

Schwarzköpfiger Steinpilz (nach Vuillemot)

Man entfernt die Stiele, hackt sie klein, gibt fein gewiegte Petersilie, Weißbrotflocken, Schalotten, frische Butter und eine fein gehackte Knoblauchzehe dazu.

Aus diesen Zutaten formt man eine Paste, würzt sie mit Salz, Pfeffer und wenig scharfen Paprika, garniert damit die Unterseite der Steinpilzhüte…

… streut noch Brotbrösel darüber, gratiniert im heißen Ofen und serviert.

Man kann sie auch auf provencalische Art zubereiten: mit Olivenöl, Petersilie und gehacktem Knoblauch. Gut anrösten, etwas Fleischglace dazugeben und schön heiß servieren.

*

Abb.: Heike Breuksch; Bildquelle: privat

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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER gibt es eine Facebook-Gruppe.

Titel: Von Mauracheln & krausem Ziegenbart

Autorin: Helga Haas

Verlag: Mandelbaum Verlag

Verlagslink: https://www.mandelbaum.at/buch.php?id=634&menu=buecher

ISBN: 978385476-488-5

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Fotos: Heike Breuksch

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