Rezeptvorstellung von André Brüggemann
Wer zum Sommeranfang mit offenen Augen (und ohne Schnupfen) durch die Landschaft geht wird nicht umhin kommen, den blühenden Holunder zu bemerken.

Holunder werden verschiedene mythische und heilende Wirkungen nachgesagt. So weiß z.B. Wikipedia folgendes zu berichten (unter Verweis auf Peter Kurz et al.: Hecken. Geschichte und Ökologie): „Der Verzehr einer in Butter gebratenen Holunderdolde um 12 Uhr mittags am Johannistag unter der Feueresse, dem Sitz der Hausgeister, galt als Maßnahme, um ein Jahr lang Fieber abzuwehren“.
Für mich wäre schon ein toller Geschmack ausreichend, um in Butter gebratene Holunderdolde zuzubereiten, wenn es dazu noch tatsächlich eine vorbeugende heilsame Wirkung gegen Krankheiten hätte – umso besser. Ein passendes Rezept findet sich in Carsten Bothes Buch Kochen in der Jagdhütte. Der Name „Carsten Bothe“ mag dem einen oder anderen im Zusammenhang mit dem Dutch Oven über den Weg gelaufen sein, er ist auch Verfasser diverser Bücher zum Themenbereich Outdoor Küche.
Aus diesem Buch Kochen in der Jagdhütte stammt auch das nachfolgende Rezept für Gebackene Holunderblüten.
Als erstes werden Holunderblüten gesammelt. Eine genaue Mengenangabe fehlt im Rezept. Ich denke zwei bis drei Blüten pro Person sind für ein Dessert ausreichend. Die angegebene Teigmenge im Rezept reicht dann für ca. 10 Personen.

Aus Mehl, Weißwein, Eiern, Zucker und einer kleinen Prise Salz wird ein Teig hergestellt. Dieser darf keinesfalls zu fest sein, da die zarten Blüten eingetaucht werden, er sollte aber zäh genug sein, um an den Blüten haften zu bleiben.

Die solchermaßen mit Teig ummantelten Blüten werden dann in eine Pfanne mit reichlich Butterschmalz gegeben und goldbraun ausgebacken.

Anschließend die Küchlein kurz abtropfen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren.

Wer Süßspeisen mag und wohlmöglich auch gern Hugo trinkt, wird dieses Rezept lieben; hier das Original aus dem Buch von Carsten Bothe zum Nachkochen:
GEBACKENE HOLUNDERBLÜTEN
Für den Weinteig:
150g Mehl
¼ Liter Weißwein
2 EL Zucker
2 Eier
Prise Salz
Puderzucker zum Bestäuben
Aus Mehl, Eigelb, Zucker, Wein und der Prise Salz einen geschmeidigen Teig herstellen. Wer etwas mehr Aufwand betreiben möchte, der trennt die Eier und gibt nur das Eigelb zum Teig. Das Eiweiß wird mit einer Prise Salz steif geschlagen und dann unter den Teig gehoben.
Pflücken Sie die Holunderblüten an einem trockenen Tag und schütteln Sie diese trocken aus. Nicht waschen! Tauchen Sie die Blüten mit dem Stengel in den Weinteig und backen Sie diese schwimmend in Fett aus. Mit etwas Puderzucker ist das ein toller Nachtisch.
*
KRAUTJUNKER-Koch:
André Brüggemann ist passionierter Jäger, Hundeführer und Jagdhornbläser sowie begeisterter Hobbykoch und Genießer. Aufgrund seiner Tätigkeit als Steuerberater in eigener Kanzlei bleibt ihm dazu allerdings weniger Zeit, als ihm lieb wäre.

***

Von KRAUTJUNKER existiert eine Facebook-Gruppe.

Titel: Kochen in der Jagdhütte
Autor: Carsten Bothe
Verlag: Heel Verlag GmbH
Verlagslink: https://www.heel-verlag.de/Kochen+in+der+Jagdhuette.htm
ISBN: 978-3958431782
*
Erster Beitrag aus dem Buch: https://krautjunker.com/2019/05/21/proviant-tipps-fur-ein-jagdwochenende-in-der-hutte/
2 Kommentare Gib deinen ab