Wild South: Hunting and Fly-Fishing the Southern Hemisphere

Buchvorstellung von Beate A. Fischer

Das Buch illustriert in einer Reihe kleiner Vignetten eine Lebensepisode des Autors, die geprägt war von intensiven Jagd- und Angelerlebnissen in Neuseeland, Australien, Südamerika und dem südlichen Afrika. Einerseits ist die Jagd seine Bestimmung, anderseits gleichsam Rettung in einer leeren und aussichtslosen Lebensphase.

Seine Bestimmung war das Jagen und Fischen von frühester Jugend an und so beginnt das Buch als Prolog mit dem Jungen Peter, der nahe der elterlichen Farm zum Fischen geht und später von seinem Vater mit einem Luftgewehr und nur einer Patrone ausgestattet wird. Eine Patrone! Die Aufforderung, sie weise und überlegt zu verwenden, muss nicht ausgesprochen werden. Der Vater lehrt ihn den Respekt vor dem Wild mit einer Patrone.

Über das Draußen leben, verbunden nur mit der und in der Natur, als ein Mosaikteilchen im Bühnenbild neben Bäumen und Sträuchern, Tieren und Steinen, beschreibt er sich in den frühen Jahren. Jagderlebnisse mit der Flinte und dem Hund auf der Entenjagd lassen ihn erstmals jagdliche Gemeinschaft erfahren. Eine Gemeinschaft in der er selbst sein, gleichzeitig lernen und sich ausprobieren kann.

Der junge Ryan lebte allein und abgeschieden in den Suburbs einer Großstadt. In der Gegend war er der einzige junge Mann, der freitags abends nicht in den Pub ging, weil er nicht dazugehörte und weil er nicht dazugehören wollte. Seine Rettung wurde das Angebot als Berufsjäger zu arbeiten. Als Berufsjäger war er gefragt auf der ganzen Welt, solange er bereit war den Preis zu zahlen.

Ryan vermittelt in seinem Buch die Jagd als Tanz zwischen Mensch und Tier. Wie ein Tango; die Verfolgung des Wildes, in Anblick zu kommen, den Kontakt zu verlieren, Nähe zu spüren, erfolgreich zu sein oder eben nicht. Eindrucksvoll ist die Schilderung stundenlangen Wartens auf eine günstige Schussposition, um im entscheidenden Moment, als der Hirsch sich erhebt, festzustellen, dass keine Patrone im Lauf ist. Die Jagd ist viel mehr als der finale Schuss zum Erlegen des Wildes.  

Deutlich wird dies auch in seinen Schilderungen des Fliegenfischens. Seine Beschreibung des Fliegenfischers, der in 30 Jahren keinen einzigen Fisch getötet hat, zeigt, dass es um mehr geht, als um den Akt des Tötens. Die Auswahl der passenden Fliege, des Köders, der dem Fisch gefallen muss, ist wie das Locken des Flirtens. Das Buch verführt selbst bekennende Nichtangler wie mich, in die Welt der rauschenden Bäche und beschaulichen Flussschleifen. Das Fliegenfischen ist eine Kunst, die sich von England auf alle Kontinente ausbreitete. Es ist kein Hobby, Fliegenfischen ist eine Art zu leben und zu sein.  

Ryan beschreibt so praktische Erwägungen, wie die Ausbildung seines Jagdhundes, die Kunst der Auswahl der richtigen Fliege, nach dem Gewässer, der Tageszeit und zu angelndem Fisch, die Auswahl eines grosswildtauglichen Kalibers und die des passenden Gewehrs.

Aber noch vielmehr geht es eben um ein Lebensgefühl. „Life ist sweet“ heißt, draußen zu sein, am Campfeuer, ein paar kühle Bier, Fleisch auf dem Grill, röhrende Hirsche im Dickicht des Waldes, das Fieber der kommenden Jagdtage. Es ist die Taubenjagd in Argentinien, die Fülle der Vögel, deren Übermacht durch die schiere Zahl und die menschliche Verbindung im Lächeln des Tagelöhners, wenn die Jäger die Beute mit ihm teilen. Ryan vermittelt die tiefe Verbundenheit mit dem eigenen Hund auf Jagd zu gehen, eine Nähe, die nur Seelen empfinden können, die miteinander jagen. Er beschreibt die Jagden auf Eland, Büffel, Elefant im südlichen Afrika – geführte und eigene – und noch viel mehr den existenziellen Schmerz des Verlustes nach der Jagd, den afrikanischen Busch wieder verlassen müssen.

Das Buch schließt mit dem Ende eines Lebensabschnitts des Autors nach Jahren intensiven Jagen und Fischens in der südlichen Hemisphäre. Es ist alles gesagt und der Leser verbleibt mit der Klarheit, dass eine gute Zeit ein gutes Ende findet, aus dem etwas Neues entsteht.     Dieses Buch zu lesen, ist wie ein Abend am Kamin mit einem alten Freund, der aus seinem Leben erzählt. Es erinnert mich an die Atmosphäre in „Jenseits vom Afrika“, wenn Tanja Blixen ihren Gästen nach dem Essen Geschichten erzählt. Es sind Geschichten, die einen versinken lassen zwischen Fernweh und dem Schwelgen in eigenen Jagderinnerungen. Gefühle sind, was dieses Buch ausmacht, die Liebe und der Respekt vor der Natur, dem Wilden und allem Lebendigen. Nur Jäger, Fliegenfischer, Hundenarren und andere Beseelte können folgen, in der Perlenkette kleiner Episoden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, aber doch so sehr ein besonderes Lebensgefühl vermitteln. Die Geschichte des Jägers und Fliegenfischers Peter P. Ryan ist wie eine Liebesgeschichte, der nur die folgen können, die jemals wirklich geliebt haben.

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Beates Kommentar zum Sprachniveau des englischen Buches:
Das Buch ist von einem Muttersprachler geschrieben und es sind eine Reihe jagdlicher Fachbegriffe verwendet, die man kennt, wenn man sich häufig mal auf Jagdreisen im Ausland bewegt. Wer sich nicht kennt, möge sie nachschlagen. Davon abgesehen, ist das Englisch gut verständlich mit mittleren Englischkenntnissen angenehm lesbar.

Abb.: Peter Ryan

Film zum Buch: https://www.youtube.com/watch?v=ZiCGwmZFXCU

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PRESSESTIMMEN

Magnus Pelz, PIRSCH
Dieses buch ist ein literarischer und jagdlicher Hochgenuss, geschrieben von einem Vollblutjäger und talentierten Schriftsteller.

Roger Pinckney, Sporting Classics
Pete Ryan is one hell of a writer. He writes as a man who knows the ground on which he walks,the waters in which he wades. He’s the real deal. This book is a delight.

Hunting Life
Deserves a place alongside authors like Hemingway, Fitzgerald andJohn Updike…truly epic stories that leave the reader craving the opportunity to get out into these lands. – 

Shooting Sportsman
Once in a great while some wonderful and unexpected delight hurtles from thin air…such is the case with Peter Ryan’s marvellous book, Wild South.“

Rod & Rifle
Like the finest red wine or single malt…Ryan’s finely crafted writing sets a new benchmark.“ – 

Fish & Game New Zealand
Sure there are those who pump out words. But unusual is the author who writes from the soul, who strings prose together to melt your heart. If this book is any example outdoor writing has come a long way in fifty years. Thankfully. At last.

Fieldsports (UK)

I loved Wild South, from the very first page to the very last. That is what this book does – it befriends you. I can’t recommend it highly enough.

Upland Ways (USA)

This book is more than just about hunting and fishing…it’s really about life and man’s place in nature.

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KRAUTJUNKER-REZENSENTIN:

Beate A. Fischer, geboren 1973, Jägerin seit 6 Jahren, Hundeführerin – verliebt in einem Vizsla sowie Co- und Stiefmutter eines Fox, schießt leidenschaftlich gern Jagdparcour und Flugwild, außerdem hat sich die afrikanische Sonne in ihr Herz gebrannt. Sie lebt im kühlen Nordfriesland auf einem Resthof, arbeitet als Rechtsanwältin und schreibt manchmal auch mal andere schöne Texte.     

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Anmerkungen

Von KRAUTJUNKER existiert eine Gruppe bei Facebook.

Titel: Wild South: Hunting and Fly-Fishing the Southern Hemisphere (English Edition) Format Kindle

Autor: Peter Ryan

Verlag: David Bateman Ltd

Kindle-Link: https://www.amazon.fr/Wild-South-Fly-Fishing-Southern-Hemisphere-ebook/dp/B00E493Y9M

ASIN: B00E493Y9M

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