von Ronald Timmermans
Nach einem der ältesten Wildrezepte gart man die Ente in einer Vertiefung im Boden, in einer Hülle aus Lehm. Diese Methode wendet man in Indien übrigens bis heute an. Sie ist ebenso überraschend wie effektiv. Ein wundersamer Garprozess, bei dem der Koch nicht zwischendurch kosten kann, sondern einfach abwarten muss
Rezept
1 Wildente
200 g Brombeeren
Salz
Pfeffer
1 Klumpen Lehm
Die Ente ausnehmen. Da die Federn beim Aufbrechen im Lehm bleiben, kann jeder selbst entscheiden, ob er den Vogel vorher rupfen möchte oder nicht. Den Bauch der Ente mit den Brombeeren füllen, die Füllung nach Geschmack salzen und pfeffern. Die Ente mit nassem Lehm umhüllen.
Ein wenig trocknen lassen, bis der Klumpen nur noch feucht ist.
Ein kleines Loch in den Boden graben. Den mit Lehm umhüllten Vogel hineinlegen. Mit einer Schicht Erde abdecken. Darüber mit dünnem Holz ein kleines Feuer entfachen.
Darauf achten, dass es nicht zu heiß wird, denn sonst bricht der Lehmklumpen auf.
Sobald das Feuer heruntergebrannt ist und Glut entsteht, ist der Garprozess in vollem Gange.
Die Glut so kompakt wie möglich über dem Lehmklumpen zusammenschieben.
Die Ente gart nun in ihrem eigenen Fett und Saft. Die Brombeerfüllung gibt ihr einen intensiven Geschmack.
Nach 45 Minuten den Lehmklumpen aus dem Loch holen. Den festgebackenen Stein aufbrechen.
Nun wähnt man sich wirklich in prähistorischen Zeiten, denn eine primitivere Methode für die Zubereitung von Wild gibt es nicht.
Serviertipp: Den Vogel in zwei Hälften schneiden und mit den Händen essen. Eine Ente, die auf solch primitive Weise zubereitet worden ist, sollte auch „primitiv“ gegessen werden.
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Anmerkungen
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Titel: Wild – Rezepte, Geschichten und Impressionen von der Jagd
Verlag: Hölker Verlag
Autor: Ronald Timmermans
Fotograf: Remko Kraaijeveld
Übersetzerin: Kordula Witjes
ISBN: 978-3-88117-979-9
Verlagslink: https://www.spiegelburg-shop.de/produkt/333979/wild-rezepte-geschichten-und-impressionen-von-der-jagd/
Fotografenlink: http://www.remkokraaijeveld.nl/blog/2016/06/
Zwei weitere Beiträg aus dem Buch:
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